Gewerkschaft demonstriert auf dem Marienplatz

„Rien ne va plus – nichts geht mehr“ könnte am Donnerstag in München die Devise lauten. Denn in der Landeshauptstadt gibt’s einen Mega-Ausstand.
von  Abendzeitung
Ab Donnerstag machen sie Ernst. Die Gewerkschaftsmitglieder zeigen in den nächsten Tagen Muskeln.
Ab Donnerstag machen sie Ernst. Die Gewerkschaftsmitglieder zeigen in den nächsten Tagen Muskeln. © az

„Rien ne va plus – nichts geht mehr“ könnte am Donnerstag in München die Devise lauten. Denn in der Landeshauptstadt gibt’s einen Mega-Ausstand.

MÜNCHEN Es soll eine „Denkhilfe“ für die Arbeitgeber werden. Man wolle einmal „die Instrumente“ zeigen, sagt Josef Falbisoner, Landesbezirksleiter von Verdi Bayern.

Zum Streik aufgerufen sind die Beschäftigten mehrerer Krankenhäuser, die Erzieherinnen in städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen, die Angestellten in Verwaltungs- und Dienstleistungsbereichen der Landeshauptstadt, die Mitarbeiter der Bauhöfe in Moosburg und Vaterstetten, Beschäftigte in Bundeseinrichtungen (z. B. Patentamt, Bundeswehrküchen, Fliegerhorst Erding) sowie die Beschäftigten bei Stadtwerken, Müllabfuhr und Stadtentwässerung.

Und das passiert konkret: Unter dem Motto „Eau de Kloake“ werden am Donnerstagmittag rund 100 Kanalreiniger nach einem Demozug auf dem Marienplatz eine „Geruchsprobe“ darbieten. „Wir wollen zeigen, mit welch üblen Gerüchen die Münchner leben müssten, wenn die Kanalreiniger nicht täglich ihren Job täten“, sagt Roland Groß von Verdi.

Patienten werden den Streik ebenfalls zu spüren bekommen: In Bogenhausen und Neuperlach werden Früh- und Spätschicht bestreikt, in Schwabing und Harlaching nur die Frühschicht. Mitmachen werden ca. 400 Schwestern und Pfleger, schätzt Verdi-Mann Kai Winkler. „Nicht dringende Eingriffe werden möglicherweise verschoben“, sagt er. „Und in der Notaufnahme kann es länger dauern als üblich.“

Auch das Baureferat probt den Ausstand. „Die Straßen werden den ganzen Tag nicht gesäubert, auch die Mülleimer im Zentrum werden nicht geleert“, sagt Erich Brändle von Verdi. Nur wenn’s schneit, wollen die Männer von der Straßenreinigung ausrücken.

Auch viele städtische Einrichtungen mit Publikumsverkehr werden bestreikt: die Bibliothek am Gasteig etwa, die Führerscheinstelle, das Amt für Wohnen und Migration sowie die Kasse im Kreisverwaltungsreferat und möglicherweise die Bäder.

Immerhin eine gute Nachricht gibt’s: Die Verkehrsüberwachung streikt Donnerstag auch – allerdings leider nur die städtische. Daniela Transiskus

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