Gewerbesteuer steigt in München: Es klingelt im Stadtsäckel
Nach einer kleinen Delle 2017 sind die Gewerbesteuer-Einnahmen heuer wieder auf Rekordkurs.
München - Ernst Wolowicz (SPD) verbringt gerade seine letzten Tage im Rathaus. Ende Oktober geht der langjährige Kämmerer in Rente. Und wie es aussieht, verabschiedet er sich mit einer guten Nachricht in den verdienten Ruhestand.
Seinen jüngsten Berechnungen zufolge wird die Stadt heuer einen neuen Rekord bei der Gewerbesteuer aufstellen, der mit Abstand wichtigsten Einnahmequelle der Stadt. 2,69 Milliarden Euro werden dieses Jahr wohl ins Stadtsäckel fließen, so hat es Wolowicz nun ausgerechnet. Über zehn Prozent mehr als er ursprünglich kalkuliert hatte.
2,69 Milliarden Euro Gewerbesteuer in München
Nach einer leichten Delle 2017 zieht die Gewerbesteuer in München damit wieder ordentlich an. Für den Finanzchef der Stadt eigentlich ein Grund zur Freude. Aber Wolowicz wäre nicht Wolowicz, wenn er nicht auch auf den allerletzten Metern seiner Amtszeit noch warnend den Zeigefinger heben würde.
Der Kämmerer nimmt von jeglichem Überschwang Abstand. Das Jahr sei schließlich noch nicht rum. Und wer weiß schon, was im Dezember noch passiert. Er wäre nicht das erste Mal, dass es in den letzten Wochen eines Jahres ein positives Saldo noch verhagelt, heißt es in der Kämmerei. Also: ruhig Blut und maximal leise feiern. Sollten sich die Prognosen bewahrheiten, käme die Stadt heuer drum herum, neue Kredite aufzunehmen. Schulbau, U-Bahnbau – die wachsende Stadt im Allgemeinen: Das verschlingt schließlich eine Unmenge an Geld. In den nächsten Jahren werde man sich deshalb wohl auch Geld leihen müssen, schätzen die Experten der Stadt. Aber heuer: Da klappt’s auch locker ohne.
Überschuss von 700 Millionen Euro
Fast 700 Millionen Euro Überschuss wird die Stadt 2018 wohl erwirtschaften. Vor allem in den Ohren von Christoph Frey dürfte das herrlich klingen. Der ehemalige Awo-Chef wird schließlich neuer Kämmerer – und startet nun mit einem satten Polster.
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