Gesundheitsreferat stellt klar: Keine Impf-Party-Nächte in München

Abgesehen davon, dass es nicht sinnvoll sei, sich vor einem Clubbesuch impfen zu lassen, spreche das Impfzentrum die Zielgruppe mit seinen Angeboten gezielt an, sagt Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek.
von  AZ
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek bei einem Pressetermin im Münchner Impfzentrum. (Archivbild)
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek bei einem Pressetermin im Münchner Impfzentrum. (Archivbild) © imago images/kolbert-press

München - Beim städtischen Gesundheitsreferat sieht man aktuell keine Notwendigkeit, weitere sogenannte Impfnächte in München zu planen und vorzubereiten. 

Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek hat auf einen entsprechenden Antrag der grünen und roten Stadtratsfraktion aus dem September 2021 reagiert und zunächst einmal darauf verwiesen, dass gemäß der gesetzlichen Vorgaben des Freistaats Clubs nur in der Zeit vom 1. Oktober bis 23. November geöffnet hatten: "Wann eine Wiedereröffnung und unter welchen Auflagen, beispielsweise einer 2G+-Regelung, erfolgen wird, ist derzeit nicht absehbar."

Grüne und SPD plädieren für "von jungen Gästen akzeptiertes Impfangebot" 

Die beiden Stadtratsfraktionen hatten das Referat darum gebeten, gemeinsam mit Akteuren der Münchner Nachtkultur - also Clubs, Bars und Musikspielstätten - ein Konzept zu entwickeln, damit "ein sehr niedrigschwelliges und auch von jungen Gästen akzeptiertes Impfangebot" organisiert werden könne.

Man habe es den Clubbetreibern in Zusammenarbeit mit der Fachstelle "Moderation der Nacht" (MoNa) ermöglicht, eine eigene Impfaktion ohne den Kontext "Feiern" zu organisieren, heißt es in der Antwort Zureks – auch der Verband der Münchner Kulturveranstalter (VDMK) und einzelne Gastronomie-Betriebe seien eingebunden gewesen. So sei der vom VDMK angebotene "Impfmarathon" am 18. Dezember nach Auskunft der Veranstalter mit insgesamt 2.100 Impfungen sehr erfolgreich gewesen.

Aktuell biete das Café Kosmos (Dachauer Straße 7) täglich zwischen 10 und 22 Uhr Impfungen an, auch im Paulaner am Nockherberg werde täglich zwischen 12.15 und 21 Uhr geimpft.

Zurek: Junge Menschen sollten sich nicht vor Clubbesuch impfen lassen

"Aus medizinischer Sicht wäre es auch nicht sinnvoll, sich vor einem Clubbesuch impfen zu lassen", ergänzte Zurek. Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge sollen in den ersten Tagen nach der Impfung außergewöhnliche körperliche Belastungen sowie Leistungssport vermieden werden.

Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren bekämen als Impfreaktion außerdem zu mehr als 70 Prozent Kopfschmerzen und litten unter Müdigkeit. Zurek: "Wenn im Kontext 'Feiern' geimpft wird, lässt sich nicht unterscheiden, ob eine solche Reaktion vom Feiern oder von der Impfung kommt." Die entsprechende Zielgruppe werde vom Impfzentrum gezielt angesprochen, "so dass sich die jungen Menschen in medizinisch unkritischem Kontext impfen lassen können".

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