Gesucht: Grüne Frau für Stadtwerke-Spitze

Im nächsten Jahr geht Kurt Mühlhäuser (68) in den Ruhestand. Der Aufsichtsrats will eine Frau in die Geschäftsführung holen - die Grünen haben das Vorschlagsrecht
von  Willi Bock
Daumen hoch: Stadtwerkechef Kurt Mühlhäuser (rechts), OB Christian Ude und der künftige SWM-Chef Florian Bieberbach.
Daumen hoch: Stadtwerkechef Kurt Mühlhäuser (rechts), OB Christian Ude und der künftige SWM-Chef Florian Bieberbach. © Feindt

Im nächsten Jahr geht Kurt Mühlhäuser (68) in den Ruhestand. Der Aufsichtsrats will eine Frau in die Geschäftsführung holen. Die Grünen haben das Vorschlagsrecht und suchen jetzt bundesweit.

München - Grünen-Stadtrat Boris Schwartz will Kommunalreferent werden, Grünen-Fraktionschef Siegfried Benker wird Geschäftsführer der städtischen Altenheime. Als nächstes wird die Stadtwerkespitze im kommenden Jahr neu aufgestellt: mit einer Grünen. Bei den Stadtwerken soll im nächsten Jahr eine Frau in die Geschäftsführung aufrücken. Es soll in dieser SPD-Hochburg aber keine Genossin sein. Die Grünen suchen deshalb bereits eine Frau mit Charisma, Kompetenz und Sachverstand.

Nach Jahrzehnten wird eine tiefrote Männerbastion fallen. Irgendwann im Laufe des Jahres 2013 geht SWM-Chef Kurt Mühlhäuser mit 69 Jahren in den Ruhestand. Der Aufsichtsrats hat im Dezember einstimmig beschlossen, dass ihm der kaufmännische SWM-Geschäftsführer Florian Bieberbach (39) folgen wird. Nun sind alle Parteien der Meinung, wie OB Christian Ude bestätigt, dass eine Frau nachrücken sollte.

Sein Wunschnachfolger Dieter Reiter hat das schon verbreitet. Durch eine Nebenabsprache zum Bündnisvertrag haben die Grünen das Vorschlagsrecht: „Wir werden ein gehöriges Wort mitreden, weil das bis jetzt komplett von der SPD besetzt ist.“ Die hat die Stadtwerke stets als ihre Pfründe betrachtet. Nach 20 Jahren an der Stadtregierung seien nun die Grünen am Zug. Seit Monaten suchen sie bundesweit eine Kandidatin. „Die Stadtwerke sind das fünftgrößte Energieunternehmen in Deutschland, da muss es ein Kandidat mit Sachverstand und Kompetenz sein“, sagen die Grünen.

Schließlich haben sie mit Boris Schwartz schon genug Probleme: Seit Wochen prüft die Regierung von Oberbayern, ob er die Qualifikation als Kommunalreferent hat. Wenn nicht, muss ein neuer Referent gewählt werden. Bis Ostern soll mit keiner Entscheidung zu rechnen sein. Als erster Name für die Bieberbach-Nachfolge fiel der von Christine Kugler: Grüne und Bäderdirektorin der SWM. „Sie macht einen super Job, ist aber nicht engere Wahl“, hört man im Rathaus. Grünen-Stadträtin Sabine Nallinger, Verkehrsplanerin bei der MVG, will OB-Kandidatin werden. Und der nächste freie Posten ist der von MVG-Chef Herbert König (59), dessen Vertrag verlängert werden müsste.

 

 

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