Gestüt Isarland: Privater Investor kommt zum Zug

München - Das Gestüt Isarland wird an einen Privatinvestoren verkauft. Sowohl der Tierschutzbund als auch der Circus Krone gehen leer aus. Beide waren von einem Starnberger Interessenten überboten worden. Jetzt muss das Ganze nur noch notariell beglaubigt werden, dann ist das Geschäft in trockenen Tüchern.
Laut Kommunalreferent Axel Markwardt will der Käufer auf dem Gestüt in Percha weiterhin Pferde züchten. Von Reitkursen und einer Pension ist die Rede. Das Höchstgebot habe etwas über dem Verkehrswert gelegen, der wiederum knapp unter drei Millionen Euro betrug. „Der Bestbietende wird nicht verraten“, sagte Markwardt. Nach AZ-Informationen soll es sich aber um einen Starnberger Mediziner handeln.
Die CSU hatte in der gestrigen nicht-öffentlichen Sitzung des Kommunalausschusses erneut beantragt, dass die Stadt Exklusiv-Verhandlungen mit dem Deutschen Tierschutzbund führen solle. Der wollte auf dem Gelände zusammen mit Sozialverbänden für die Ausbildung und Beschäftigung behinderter Menschen sorgen – und therapeutisches Reiten anbieten. Doch allein entscheidend war das Höchstgebot. So hatte es der Stadtrat zuvor festgelegt. Deshalb kritisierte CSU-Stadtrat Hans Podiuk: „Bei Rot-Grün sind die Beteuerungen für den Tierschutz und soziale Anliegen nur Sprechblasen.“ Letztlich segnete der Ausschuss den Deal aber einstimmig ab.
Der Weg dahin war steinig. Im vergangenen Herbst war eine erste Ausschreibung aufgehoben worden, weil kein Bewerber bereit gewesen war, den anfänglich festgelegten Verkehrswert von 3,5 Millionen Euro zu bezahlen. Für die aktuelle Bieterrunde hatte das Kommunalreferat das Gelände neu bewerten lassen.
Enttäuscht war man gestern sicherlich auch beim Circus Krone, der auf dem 40 Hektar großen Areal auch ein Altenheim für seine Tiere errichten wollte. Daraus wird nichts. Das Gestüt ist und bleibt ein Platz für Pferde. Und nicht für Elefanten.