Gestohlen: Münchens teuerste Schweinshaxe

München - Was für eine Sauerei. Als Paulaner-Wirt Putzi Holenia am Donnerstagmorgens sein Wirtshaus im Tal betritt, hat "Resi", die lebensgroße Bronzesau am Eingang, gewaltig Schlagseite. Was daran liegt, dass ihr die linke Hinterhaxe fehlt. Die haben ihr ein halbes Dutzend Männer abgerissen, als sie nachts versuchten, die Bronzeplastik zu stehlen.
Die arme Resi hat schon einiges mitgemacht. Letztes Jahr hat ein betrunkener Gast ihr versehentlich im Vorbeigehen das rechte Ohr abgebrochen. Die Reparatur kostete rund 900 Euro. "Das war sogar günstig, weil wir das Ohr noch hatten und ein Bekannter es nur wieder anschweißen musste", sagt Putzi Holenia.
Sau "Resi" im Tal hat schon viel mitgemacht
Die jüngste Schweinerei wird teurer. Die Haxe ist weg. Ein Ersatz muss gegossen und dann angeschweißt werden. "Das wird 2.000 Euro kosten", schätzt der Chef vom Paulaner im Tal. Zum Glück ist Resi versichert. Die Täter haben die teuerste Schweinshaxe der Stadt als Trophäe mitgenommen.
Die Sau zu stehlen, ist nicht einfach. Resi ist nämlich 100 Kilo schwer und zudem mit einem fingerdicken Stahlseil und einem Vorhängeschloss an ein Fenstergitter gekettet. Ein Passant beobachtete, wie etwa ein halbes Dutzend Männer am Donnerstag kurz vor 5 Uhr morgens die Sau wegschleppten.
Er forderte die Diebe auf, die Bronzeplastik abzusetzen, andernfalls, so drohte er, werde er sie mit seinem Handy filmen und die Polizei verständigen. Die Diebe ließen Resi einfach fallen und liefen davon.
Ob Resi dabei ihre Haxe verlor, oder als die Diebe sie aus der Sicherung rissen, ist nicht geklärt. Für die Männer könnte der Spaß richtig teuer werden. Die Polizei ermittelt gegen sie wegen Diebstahl. Im Tal gibt es etliche Sicherheitskameras.
Diebe wurden womöglich gefilmt
Die Chancen stehen deshalb gar nicht schlecht, dass sie von einer gefilmt wurden. "Die Aufnahmen werden sichergestellt und ausgewertet", sagt Polizeisprecher Peter Werthmann.
Resi wird auf jeden Fall ihre Haxe wieder bekommen. Sie gehört im Paulaner quasi zur Familie. Putzi Holenia hat sie vor 24 Jahren auf einer Auktion erstanden.
"Unsere Gäste lieben Resi. Viele setzen ihre Kinder auf sie und schießen ein Foto", sagt Junior-Wirtin Natalie Schwalbe, "deshalb hat Resi auch so einen blank polierten und glänzenden Rücken".