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Geschlossene Station: Mann will Zimmernachbarin erwürgen

Versuchtes Tötungsdelikt im Rechts der Isar: Eine weitere Patientin alarmiert einen Pfleger, der Schlimmeres verhindern kann.
von  Ralph Hub
Der Vorfall hat sich im Rechts der Isar ereignet. (Archivbild)
Der Vorfall hat sich im Rechts der Isar ereignet. (Archivbild) © Matthias Balk/dpa

München - Nur weil ihre Zimmergenossin im Klinikum rechts der Isar einen ziemlich leichten Schlaf hat, hat eine 38-jährige Patientin den heimtückischen Mordanschlag auf sie knapp überlebt.

Die Münchnerin wird seit einiger Zeit in dem Krankenhaus wegen psychischer Probleme behandelt. Die 38-Jährige ist zusammen mit einer weiteren Patientin in einem Zweibettzimmer untergebracht. Die beiden Frauen lagen in der Nacht auf Samstag in ihren Betten und schliefen. 

Student legte Hände um den Hals der Frau

Gegen 4.45 Uhr schlich sich, wie die Polizei am Montag mitteilte, ein Patient des Klinikums in das Zimmer. Der 28-Jahre alte Student trat an das Bett der Münchnerin und legte beide Hände um den Hals der 38-Jährigen. Er wollte die schlafende Frau offenbar erwürgen.

Die 38-Jährige schnappte verzweifelt nach Luft und versuchte, sich zu wehren. Ihre Bettnachbarin wurde wach. Als die Frau sah, dass ein Mann ihre Mitbewohnerin offenbar töten wollte, drückte sie den Knopf des Patientennotrufs. Innerhalb kürzester Zeit war ein Krankenpfleger der Nachtschicht da und riss den Angreifer von dem Opfer weg.

Opfer kommt auf Intensivstation

Die 38-Jährige erlitt Verletzungen am Hals. Sie wurde umgehend auf die Intensivstation der Klinik verlegt. "Lebensgefahr besteht allerdings nicht", sagte Polizeisprecher Werner Kraus. Die schnelle Reaktion der Mitbewohnerin habe zum Glück Schlimmeres verhindert. 

Auch der mutmaßliche Täter ist, wie das Opfer, Patient auf der geschlossenen Abteilung des Klinikums rechts der Isar. Der Student leidet ebenfalls unter schweren psychischen Problemen. "Beide kannten sich flüchtig aus dem Klinikalltag vom Sehen", sagte Polizeisprecher Kraus.

Völlig unklar ist, was der Grund für die Attacke war. "Von einem vorausgegangenen Streit zwischen beiden Patienten ist derzeit nichts bekannt", sagt Werner Kraus. Der Auslöser für den Angriff könne eine Folge der psychischen Erkrankung des 28-Jährigen sein.

Die Mordkommission ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. Ein Ermittlungsrichter erließ einen Unterbringungsbeschluss gegen den Studenten.

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