Geschlachtet wird weiter in der Zenettistraße

Das Aus für das Bauvorhaben eines neuen Schlachthofes in Aschheim hat auch Konsequenzen für den Münchner Schlachthof. Nachdem sich die Aschheimer am Sonntag im Rahmen eines Bürgerentscheids mit klarer Mehrheit gegen die Ansiedlung eines Schlachthofs auf ihrem Gemeindegebiet ausgesprochen haben, schlachten die Münchner Metzger weiter im Schlachthof in der Isarvorstadt.
„Damit sind nun auch endgültig die Gerüchte vom Tisch, die Metzger des Münchner Schlachthofs hätten vor, nach Aschheim abzuwandern“, sagt Kommunalreferent Axel Markwardt. „Die Rinder- und Schweineschlachtung hat das Kommunalreferat vor etwa 15 Jahren privatisiert. Die damals mit den Schlachtbetrieben abgeschlossenen Erbpachtverträge laufen noch bis in die 20er Jahre, zum Teil sogar bis in die 40er Jahre dieses Jahrhunderts hinein." Kein einziger Schlachtbetrieb habe sich bisher an das KVR gewandt, um seinen Erbpachtvertrag vorzeitig zu kündigen.
Metzger wollen in der Isarvorstadt bleiben
Auch wenn in der Vergangenheit ein paar Betriebe mit dem Gedanken, sich im verkehrsgünstigeren Aschheim niederzulassen, gespielt haben, sieht Markwardt bei den Metzgern insgesamt kein großes Interesse, an den Stadtrand zu ziehen. Im Gegenteil: Einige Betriebe hätten sogar schon wegen einer Pachtverlängerung nachgefragt.
Der Schlachthof bleibt also, wo er ist. Aus den Plänen, auf dem Schlachthofviertel-Areal neue Wohnungen zu bauen wird vorerst also nichts.
Die Anfänge des Münchner Schlachthofs am heutigen Standort reichen bis ins Ende des 19. Jahrhunderts zurück. In den Jahren 1876 bis 1878 ließ dort Stadtbaurat Arnold Zenetti den Schlacht- und Viehhof München errichten.