Gericht vernimmt Zschäpes Nachbarin
München - Im NSU-Prozess soll am Mittwoch eine ehemalige Nachbarin des Zwickauer Terror-Trios per Videoübertragung vernommen werden. Dabei geht es um die Brandstiftung in der Zwickauer Wohnung des NSU vor zwei Jahren.
Die Anklage wirft Beate Zschäpe vor, sie hätte den Tod der Nachbarin und zweier Handwerker in Kauf genommen, als sie das Feuer legte. Die 91-Jährige, die aus gesundheitlichen Gründen nicht vor Gericht erscheinen kann, könnte Zschäpe vom Vorwurf des versuchten Mordes entlasten. In einer Vernehmung bei der Polizei hatte die betagte Frau berichtet, jemand habe bei Ausbruch des Brandes bei ihr geklingelt.
Als sie die Sprechanlage erreichte, habe sich jedoch niemand mehr gemeldet. Es scheint möglich, dass Zschäpe versucht haben könnte, die Nachbarin zu warnen. Für den Nachmittag hat das Gericht die Vernehmung von Siegfried Mundlos vorgesehen, dem Vater des mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos. Beate Zschäpe ist die einzige Überlebende des Trios; Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hatten sich erschossen, um der Festnahme zu entgehen.
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