Gerd und die Frauen: Auch privat ist er ein flotter Käfer

Feste sind sein Leben. Aber was ist mit dem schönen Geschlecht? Der Feinkost-König braucht auch privat Gesellschaft  
Kimberly Hoppe |
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Gerne in Gesellschaft - auch privat: Feinkost-König Gerd Käfer.
dpa Gerne in Gesellschaft - auch privat: Feinkost-König Gerd Käfer.

Feste sind sein Leben. Aber was ist mit dem schönen Geschlecht? Der Feinkost-König braucht auch privat Gesellschaft

München - Gerd Käfer († 82) ist vom Sternbild eine typische Waage. Nicht nur, dass er diese starke künstlerische Ader hat. Er braucht Menschen um sich – und Harmonie.

Dass das leider nicht immer möglich ist, muss er früh erkennen.

Als er von seiner zweiten Frau das erste Kind bekommt, kann er sich um Hilde und Michael nicht so kümmern, wie er möchte. Denn da gibt es noch dieses andere Baby, dass so irre viel Zeit in Anspruch nimmt: das Imperium, das es aufzubauen gilt. Über seinen Feier-Alltag lernt er auch Ehefrau Nummer drei kennen.

Inge ist eine äußerst erfolgreiche Eisläuferin, oft an der Seite von Manfred Schnelldorfer unterwegs, und tourt gerade durch Amerika. 1968 hat sie Urlaub, besucht die Münchner Heimat und wird vom Käfer-Party-Service angefragt. Es geht um den Generalbevollmächtigten des Flick-Konzerns. Vielmehr: seine Tochter.

Die ist ebenfalls begeisterte Eisläuferin und wünscht sich zur Hochzeit eine Eisrevue. Dass die Hochzeit im Sommer stattfindet – für Käfer kein Problem. Er legt im Park einer Villa in Grünwald eine riesige Eisfläche an. Inge tanzt dort, Gerd verguckt sich. Sofort.

Am nächsten Tag schickt er ihr Blumen ins Hotel, dazu ein Brief: „Sie waren wunderbar! Wann können wir uns sehen?“

Es folgen: tägliche Telefonate und eine Hochzeit. Inge steigt mit ins Geschäft ein, gerade auf der Wiesn ist sie eine wichtige Stütze. 35 Jahre bleibt sie an seiner Seite. Eine lange Zeit in einem schnelllebigen Alltag. Inge merkt, dass sie keine Exklusiv-Ansprüche an Gerd hat.

Als Käfer mit Gastro-Spezl Roland Kuffler die Spielbank in Wiesbaden übernimmt, spürt sie, dass es da eine andere Frau gibt, die es Gerd richtig angetan hat: Uschi Ackermann, Power-Frau der PR-Branche.

Sie ist der Grund, warum er am Wochenende nicht mehr heimkommt. „Gerd ist ein großartiger Märchenerzähler“, sagt sie später. Böse ist sie ihm nicht. Nach der Scheidung bleiben Gerd und Inge Freunde.

Für eine weitere private Überraschung sorgt das Interview-Buch, das Gerd mit Motivator Erich J. Lejeune 2006 herausbringt. Darin wird erstmals über Käfers unehelichen Sohn Christian geschrieben.

Der heute 34-Jährige trifft seinen berühmten Vater, als er 14 ist. Davor kennt er ihn nur aus der Zeitung und aus dem Fernsehen.

Seine Mutter Renate Pappberger hat bei Gerds Party-Service mitgearbeitet und Christian von Anfang an erzählt, wer sein Papa ist. Nur der hat eben wenig Zeit und drückt sich auch ein bisserl vorm Kennenlernen.

Die erste Begegnung findet in einem Lokal statt, seitdem nähern sich Vater und Sohn an. Uschi Ackermann schlägt Brücken zwischen den Käfern.

Jahre später, Michael Käfer hat mit seiner Frau Clarissa die Zwillingssöhne Nikolas und Raphael bekommen, Christian mit seiner Laetitia Töchterchen Colleen, entsteht dieses seltene Bild bei einem Dankgottesdienst in der Salzburger Gemeinde Anif (siehe links): Gerd Käfer zusammen mit seinen Söhnen und den Enkelkindern.

Es ist sein 80. Geburtstag, Käfer trägt Sonnenbrille, lacht und ist stolz. Für ein paar Minuten denkt er nicht an die nächste Party, er genießt den Augenblick inmitten seiner Liebsten.

Später fasst er die Feierlichkeit in einem Buch zusammen, als Andenken an seine Familie und enge Freunde.

Zu den privaten Bildern notiert er: „Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann. Ich bin ein Teil von allem, dem ich begegnet bin. Das Leben ist so lebenswert!“

 

 

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