Gerd Käfer: "Ich war so gut wie tot"
Der Feinkost-König, inzwischen 80 Jahre alt, hat sich von einer schweren Gallenoperation erholt, muss aber noch Verzicht üben. AZ-Reporter Graeter hat ihn in der Reha besucht.
MÜNCHEN Dem Boandlkramer war Gerd Käfer (Visitenkartenaufdruck: „Der Einzigartige“) so nah wie nie, ganz ernsthaft. „Ich war für zwei Tage so gut wie tot. Mich hat man in letzter Minute gerettet“, erzählt der Feinkost-Doyen im Reha-Paradies „Lautenbacher Mühle“ gleich hinter Seeshaupt inmitten der verträumten Osterseen. Gestern verließ er die Schmuckkästchen-Klinik fast schweren Herzens, so gut gefiel ihm der Aufenthalt.
Der 80-jährige Käfer hat sich nach seiner schweren Gallenoperation erstaunlich gut erholt und ist wieder fit und voller Tatendrang. Sein iPhone läuft heiß.
Die Augen hinter einer großen Onassis-Sonnenbrille versteckt, sitzt er sportlich gedresst im Korbstuhl auf der Terrasse mit Panorama-Blick auf eine blühende Blumenwiese und einen der Seen. Seine langen, silbernen Haare verdeckt ein Käppi des Jetset-Restaurants „55“ in St. Tropez. Stolz streicht er sich über die glatte Haut.
Gerd hat stark an Gewicht verloren, seine Bewegungen sind noch etwas „slow motion“. Vorläufig darf er keine Süßigkeiten essen und keinen Alkohol trinken.
Zum guten Befinden hat ihm in den schweren Tagen vor allem eine besonders liebevolle Krankenschwester namens Nada geholfen, die im Bogenhauser Krankenhaus arbeitet und ihn auch in der Reha begleitete. „Bei ihr stimmte die Chemie von Anfang an“, schwärmte Gerd, der sich auch bald wieder hinter das Steuer seines Luxus-Mini setzen will, den er mit allen Schikanen ausstatten ließ. „Aber ich träume immer noch“, sagt er mit listigen Augen, „mir eines Tages einen Porsche zuzulegen.“
Organisiert wie das Ideen- und Logistik-Talent Käfer eben ist, hat er im Münchner Ostfriedhof schon alles für seinen letzten Weg mit bereits beschriebenem Grabstein vorbereitet.
Das wird aber noch lange dauern, so wie Gerd jetzt aussieht. Schaffensgierig fliegt Käfer, der sich selbst Flügel verleiht, wieder durch München, Kitzbühel und die halbe Welt. Die größten VIP-Gäste betreut er immer noch.
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