Geplantes Konzerthaus im Münchner Werksviertel kostet schon jetzt Millionen

Wird der neue Konzertsaal im Münchner Werksviertel gebaut oder nicht? Das steht noch nicht fest – dennoch hat die Planung bereits etwa 27 Millionen Euro gekostet. Indes gibt es weiter Kritik an Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.
AZ/dpa |
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Der geplante Konzertsaal im Werksviertel in der Abendsonne.
Der geplante Konzertsaal im Werksviertel in der Abendsonne. © bloomimages/cukrowicz nachbaur architekten

München - Selbst wenn der neue Musiksaal in München nicht gebaut wird, kostet er den Steuerzahler nach Angaben der Stiftung Neues Konzerthaus München trotzdem viele Millionen Euro. "Die Planung befindet sich bereits in der Feinjustierung und hat bis jetzt etwa 27 Millionen Euro Kosten verursacht", heißt es in einem Brief des Vorstands an das Stiftungskuratorium vom Freitag.

Münchner Konzerthaus: Stiftungsvorstand übt scharfe Kritik an Markus Söder

Dazu kommen den Angaben zufolge noch viele Millionen an Erbpacht, die der Freistaat Bayern zahlen muss. "Der Erbpachtvertrag kann erstmals nach 88 Jahren vom Freistaat Bayern gekündigt werden", heißt es in dem Brief. "Seit 2016 zahlt der Freistaat Bayern jährlich rund 600.000 Euro an den Erbpachtgeber. Die indexierten Zahlungsverpflichtungen des Freistaats Bayern für die gesamte vertraglich festgelegte Laufzeit belaufen sich somit auf rund 60 Millionen Euro."

Der Stiftungsvorstand übt in dem Brief scharfe Kritik an Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der den lange geplanten Konzertsaal infrage gestellt und eine "Denkpause" verordnet hatte. "Wir empfinden das Vorgehen des Ministerpräsidenten als höchst befremdlich", heißt es in dem Brief, den der Vorstandsvorsitzende Georg Randlkofer und sein Stellvertreter Hans Robert Röthel unterschrieben haben.

Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern.
Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern. © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

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Wie viel kostet der Bau des Konzerthauses?

Sie betonen darin auch, dass die letzte Kostenschätzung für den Bau aus dem Jahr 2021 bei 580 Millionen Euro liege – und nicht bei der zuletzt kolportierten Milliarde. "Wir wollen und werden diese irrlichternden Meinungsschwankungen der Politik und ihr Einknicken bei Gegenwind nicht hinnehmen", schreibt der Vorstand. "Wir fordern auf zu Vorstellungskraft, Weitsicht, Ambition, Mut, Rückgrat und Durchsetzungswillen."

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13 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Boandlkramer am 10.06.2022 14:05 Uhr / Bewertung:

    Hat irgendwie Ähnlichkeit mit dem „Sarkophag“, den man in Tschernobyl über das havarierte Atomkraftwerk gebaut hat.

  • Witwe Bolte am 10.06.2022 15:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Boandlkramer

    Wenn man sich dann vorstellt, daß auf dieses gigantische Schneewittchen-Sarg-Glasdach im Sommer die Sonne draufbrennt.... und es soll ja noch viel heisser werden - dann brauchts eine gigantische Klimaanlage, die natürlich einen Haufen Energie frisst.
    Wer denkt sich bloß so was aus?

  • Münchner1972 am 10.06.2022 12:42 Uhr / Bewertung:

    Der eine Konzertsaal gehört der Landeshauptstadt München, der andere den Bürgern des Freistaates Bayern der sich in der Hauptstadt des Landes befinden sollte!

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