Geplanter Auftragsmord: Anwälte fordern Freispruch
Der Haftbefehl sei aufzuheben und der Mann für die erlittene Untersuchungshaft zu entschädigen, hieß es nach Angaben eines Gerichtssprechers weiter. Das Plädoyer fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, allerdings wurden die Anträge laut Sprecher in öffentlicher Hauptverhandlung wiederholt.
Der Angeklagte ist russischer Staatsbürger. Er soll sich laut Bundesanwaltschaft dazu bereit erklärt haben, einen in Deutschland lebenden tschetschenischen Oppositionellen zu töten. Der Auftrag soll von einem Cousins des Putin-treuen Präsidenten der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, gekommen sein. Der Angeklagte wurde vor der für Ende 2020 in Schwabmünchen bei Augsburg geplanten Tat festgenommen.
Die Bundesanwaltschaft hatte bereits Ende Juni elf Jahre Haft für den Angeklagten wegen Sichbereiterklärens zur Begehung eines heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen, Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz gefordert. Das Urteil könnte am nächsten Verhandlungstag am 2. August fallen. Allerdings hat die Verteidigung noch einen sogenannten Hilfsbeweisantrag gestellt: Für den Fall, dass das Gericht ein Urteil fällen möchte, muss der Senat zuvor noch über einen weiteren Beweisantrag entscheiden.