Geplant: Eine Radl-Autobahn für München

Die Rede ist von einem Radlschnellweg - quer durch die Stadt bis zum nördlichsten Zipfel der Stadtgrenze.
Emily Engels
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Das Ziel: Sicher durch die Stadt radeln.
dpa/Tobias Hase Das Ziel: Sicher durch die Stadt radeln.

Die Rede ist von einem Radlschnellweg - quer durch die Stadt bis zum nördlichsten Zipfel Münchens.

München - Es soll ein wirksames und wichtiges Projekt für die angestrebte Verkehrswende sein, kündigt Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteilos) an. Die Rede ist von einem Radlschnellweg - quer durch die Stadt bis zum nördlichsten Zipfel der Stadtgrenze.

Doch in dem Dokument, in dem die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zu dem Projekt vorgestellt werden, ist auch die Rede davon, dass diese Radl-Autobahn eine „mutige Umverteilung“ fordert. Dabei wolle das Planungsreferat den Autofahrern zwar keine Fahrbahn abzwacken - dafür aber zirka 840 Parkplätze. Im Innenstadtbereich haben die Planer bereits konkret 563 Parkplätze identifiziert, die weichen müssen.

<img alt="" src="/media.media.b782b32e-2de9-43f0-9aff-53b65b5b670a.normalized.jpg" style="width:33%" /> wegfallen. (Grafik: anf, Google Maps)

Die geplante Trasse verläuft vom Stachus über den Maximiliansplatz, die Brienner Straße, den Odeonsplatz, durch die Ludwig-, Leopold- und Ingolstädter Straße zur nördlichen Stadtgrenze. Dort soll der Schnellweg für Radler nicht aufhören, sondern weiter nach Unterschleißheim bis zum TU-Campus Garching gehen. Die Strecke außerhalb der Stadt wurde vom Landkreis München längst beschlossen.

Die 9,1 Kilometer lange Strecke sollen Radler (inklusive der Warterei an Kreuzungen) in 32 Minuten bewältigen können - vorausgesetzt sie fahren 20 Kilometer pro Stunde. Vorgesehen sind zudem drei Meter breite Radlspuren je Richtung, sodass theoretisch auch zwei Radler aneinander vorbeisausen könnten. Eingehalten werden könnte diese Breite immerhin auf 97 Prozent der Strecke. Nicht zuletzt hat das Planungsreferat dabei die Chance auf Fördermittel von Bund und Freistaat im Blick: Mit dieser Breite würde sie wichtige Voraussetzungen erfüllen.

18. Juli: Vorlage wird Münchner Stadtrat vorgestellt

Denn einen Großteil der Kosten (24 Millionen Euro) will die Stadt über Fördermittel finanzieren: Neben den Bundesmitteln will sie einen Fördertopf vom Freistaat anzapfen. Doch vorher muss der Stadtrat abstimmen: Am 18. Juli wird die Vorlage das erste Mal dem Stadtrat vorgestellt - am 24. Juli kommt sie in die Vollversammlung. Vor allem über den Wegfall der Parkplätze dürfte sich die Rathaus-CSU ärgern. Denn die hatten gefordert, dass die Stadt entlang der Trasse Tiefgaragen bauen solle.

Doch das ist laut Planungsreferat nicht möglich. Nicht zuletzt, weil dort die U6 verläuft. "Tiefgaragen würden das Projekt zudem extrem teuer machen", findet SPD-Stadträtin Bettina Messinger. Ihre Fraktion begrüße das Projekt - und könne sich sogar vorstellen, dass streckenweise Fahrspuren zugunsten des Radverkehrs gestrichen werden. "Etwa am Odeonsplatz", so Messinger.

OB-Kandidatin Katrin Habenschaden (Grüne) hofft vor allem, dass das Geschrei einiger um die Parkplätze nicht für Verzögerungen sorgt. "Die dürfen wir nicht in Kauf nehmen", sagt sie. "Wir brauchen den Radlschnellweg dringend - und auch der Landkreis wartet schon."

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