„Gemeint sind wir alle“ - Nein gegen Münchens Neonazis
Am Donnerstag startete „Gemeint sind wir alle“ – eine Kampagne gegen den Rechtsextremismus
München - Es ist ein Samstag im April, Hakenkreuze kleben an den Fenstern des Bayerischen Flüchtlingsrates. Die Gruppe Rechtsextreme konnte ein Mitarbeiter nur noch weglaufen sehen.
Es ist einer von neun Angriffen dieser Art, die sich im April und Mai diesen Jahres ereigneten. Zum NSU-Prozess warfen Münchener Nazis Scheiben ein, schmierten Fäkalien an die Hauswand einer Anwältin der NSU-Opfer.
„Attacken wie diese richten sich nicht nur an das Individuum, sondern an die Münchner Gesellschaft als Ganze“, so Matthias Weinzierl vom Bayrischem Flüchtlingsrat. „Es sind Angriffe auf die große Mehrheit, die Nazis nicht tolerieren kann.“
Er hat eine Initiative gegründet, „Gemeint sind wir alle“, nennt sie sich. Unter dem Motto „Hier ist kein Platz für Nazis und Rassismus“ richtet sie sich nicht nur gegen Rechtsradikale – sondern vor allem an die Gesellschaft. „Klubs, Vereine oder städtische Einrichtungen sollen unsere Poster aufhängen und damit ihre Solidarität zeigen“, sagt Weinzierl.
Rund 80 Institutionen sind schon dabei, etwa die Münchner Kammerspiele, der Club „Harry Klein“ oder die Münchner SPD. Es ist ein lautes „Nein“, das die Kampagne ruft. Ein Nein gegen Rechtsextremismus in dieser Stadt – „und gegen die schweigende Toleranz, die ihm häufig entgegen gebracht wird“, sagt Matthias Weinzierl.
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