Geldstrafen nach Protest im Stadion
Staatsanwalt Johannes Füßl hatte höhere Strafen zwischen 600 und 1200 Euro gefordert. Es handele sich um "Überzeugungstaten" und "bewusste Entscheidungen", sagte er in seinem Schlussplädoyer. Die Angeklagten forderten, freigesprochen zu werden.
Am 27. August 2022 waren die drei Klimaaktivisten der Protestgruppe Letzte Generation bei einem Fußballspiel des FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach in der Allianz Arena aufs Spielfeld gelaufen. Ihr Ziel sei es gewesen, sich an den Fußballtoren mit Sekundenkleber festzukleben und mit Kabelbindern festzubinden, um ein konsequenteres Einschreiten der politischen Akteure gegen den Klimawandel zu erreichen. Die Allianz Arena stellte daraufhin einen Strafantrag.
Die Aktivisten räumten die Tat vor Gericht ein. Sie betonten aber, dass sie die Aktion vor dem Hintergrund der Klimakrise für gerechtfertigt hielten.
Die Umstände seien für sie "menschlich und moralisch nicht mehr auszuhalten", sagte eine 21 Jahre alte Angeklagte. "Ich wünsche mir so sehr, es würde reichen, wenn wir auf Demos gehen." Das sei aber nicht der Fall - "deshalb stören wir, und deshalb unterbrechen wir den Alltag". Zu diesem Alltag gehörten auch Fußballspiele.
"Ich kann die Motivationslage absolut nachvollziehen", hatte die Vorsitzende Richterin Sabine Eppelein-Harbers zu Beginn der Verhandlung gesagt. Dennoch sehe sie für die Tat "keinen Rechtfertigungsgrund im Sinne des Strafgesetzbuches".