Geldautomat gesprengt: 130.000 Euro Schaden, 0 Euro Beute
München - Viel Glück hatten die Panzerknacker nicht. Bei der Sprengung eines Bankautomaten in Oberhaching lief so gut wie alles schief. Die Täter richteten zwar bei der Explosion einen großen Schaden (über 130.000 Euro) an, einer von ihnen wurde dabei sogar verletzt, sie mussten aber ohne Beute vom Tatort fliehen. Und fuhren per Taxi in eine Poilizeikontrolle.
In der U-Haft verkrachen sich die Angeklagten
Weil das noch nicht ausreicht, scheint man sich während der U-Haft auch noch untereinander überworfen zu haben. Beim Prozess saßen neben den vier mutmaßlichen Einbrechern auch vier Helfer auf der Anklagebank. Einer von ihnen, ein Peruaner, packte am Dienstag aus und erzählte seine Variante der Geschichte der gescheiterten Automatensprengung.
Dass er von seinen chilenischen Komplizen als Drahtzieher hingestellt wird, weist Enrique A. aber weit von sich. Das müsse daran liegen, dass Peruaner und Chilenen sich nicht besonders mögen, sagt er. Sein Tatbeitrag sei es lediglich gewesen, seine Wohnung als Treffpunkt der Bande und als Lagerplatz für Gasflaschen und Batterie zur Verfügung gestellt sowie beim Auto-Diebstahl geholfen zu haben.
Die Bande hatte einen VW-Touran vom Hof eines Autohändlers geholt, dann stahlen sie fremde Kennzeichen und montierten diese auf den VW – mit dem sie dann in Oberhaching vorfuhren. Auch die Beute wollten sich die Chilenen teilen, sagt Enrique A. vor Gericht. Er habe lediglich auf 500 bis 1.000 Euro gehofft, um seine Drogensucht zu finanzieren.
Täter wartete auf die Bahn - weil das Taxi voll ist
Bei der Tat selber habe er Schmiere gestanden. Dass er nicht sofort mit den vier Chilenen festgenommen wurde, lag am korrekten Taxler. Der habe es abgelehnt fünf, statt der erlaubten vier Personen zu befördern. Enrique A. habe deswegen auf die S-Bahn warten müssen. Gefasst wurde er trotzdem.
Der Vorsitzende Richter Frank Zimmer wirkt bei der Erzählung eher skeptisch. Einmal fällt sogar das Wort vom "Märchen".
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