Geklautes Kruzifix der CSU-Fraktion: 33 Schlüssel und viele Fragen
München - Wer hat das Kruzifix und die Tischglocke der Stadtrats-CSU geklaut? Wie sind die sperrigen Teile überhaupt aus den eigentlich gesicherten Fraktionsräumen im zweiten Stock des Münchner Rathauses gelangt? Und dann womöglich raus auf die Straße?
Auch am Donnerstag kamen die CSU-Stadträte in diesen Fragen nicht weiter. Immerhin: Inzwischen hat sich ein Foto gefunden, das bei der Fahndung nach dem Kreuz helfen könnte.
CSU-Fraktionsräume sind außerhalb der Geschäftszeiten versperrt
Wie die AZ am Donnerstag berichtet hat, ist das Kruzifix, das seit Jahrzehnten im Sitzungssaal der Fraktion an der Wand gehangen hat, zwischen Mitte und Ende Oktober urplötzlich spurlos verschwunden. Etwa zwei Wochen zuvor war schon die Glocke gestohlen worden, mit der der Fraktionschef bei Sitzungen seit den 70er Jahren um Ruhe bimmelt.
An einem Freitag, heißt es, sei sie noch da gewesen, am Montag war sie weg. Was Rätsel aufgibt: Die Fraktionsräume der CSU, die hinter dem Großen Sitzungssaal im Rathaus liegen, sind außerhalb der Geschäftszeiten versperrt. Wer hineinwill, muss tagsüber klingeln (eine Kamera zeigt, wer vor der Türe steht). Oder nach Dienstschluss einen Schlüssel benutzen.
Die Schlüssel allerdings (alles Sicherheitsschlüssel) sind abgezählt. 33 davon sind laut der Geschäftsstelle an die Stadträte und Fraktionsmitarbeiter namentlich vergeben, dazu gibt es noch ein paar Generalschlüssel, die in fast alle Rathausräume passen.
Fahndung nach Kruzifix-Dieben geht weiter
Über Nacht und am Wochenende ist das Rathaus außerdem außen versperrt – man kommt nicht rein oder raus, ohne vorn am Haupteingang am Pförtner vorbei zu müssen, der dort rund um die Uhr sitzt.
Außer freilich: Man führe nach hinten hinaus, zum Marienhof. Unauffällig in die Pförtnerkamera winkend, mit dem Auto. Die Fahndung geht weiter.
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