"Geht um Millisekunden": Drei Fans wollen beim Pink-Konzert in München ganz nach vorne

München - Der pinkfarbene Mega-Zirkus ist in der Stadt. US-Sängerin Pink spielt am Mittwoch und Donnerstag zwei rappelvolle Konzerte auf ihrer "Summer Carnival"-Tour im Olympiastadion. Alles ist angerichtet für eine der spektakulärsten Shows der vergangenen Jahre unter dem Zeltdach. Die MVG bittet um frühzeitige Anreise.
Ein Problem, das die Freunde Pascal (38), Tanja (31) und Vici (27) aus München nicht haben. Sie sind schon seit Dienstag am Stadion und wollen ihrem Star ganz nah sein.
Für sie ist es das dritte von vier Konzerten auf der Tour. Schon seit drei Jahren reisen sie dem Star hinterher und haben Erfahrung, wie man die besten Plätze bekommt. "Es geht teilweise um Millisekunden, um in die erste Reihe zu kommen", berichten sie im Gespräch mit der AZ. Klappt für sie auch in München der Sprint nach ganz vorne?
Fans zelten vor dem Pink-Konzert im Olympiapark
Eine ganz andere Art von Zeltdach erlebten die drei Freunde. Sie campierten unter der Haupttribüne vom Olympiastadion. Direkt neben dem VIP-Eingang, auf einer kleinen Wiese, schlugen sie ihr Lager auf. Dort, wo am Abend Taxis und Limousinen die Ehrengäste trocken und ausgeschlafen abliefern, standen ihre Zelte.
Statt Speisen vom Buffet gab es für die drei Freunde ganz spartanisch Pizza und Cola. Die Wurfzelte verschwanden im parkenden Auto und geduscht wurde in der Olympia-Schwimmhalle. Mit ihrem Early-Entry-Ticket für knapp 400 Euro dürfen sie vor allen anderen ins Stadion. "Es ist riskant und schwierig, den richtigen Eingang zu finden", berichtet Vici. Denn oft entscheiden Meter und Sekunden über den besten Platz später vor der Bühne.

"Ein Rennen um Leben und Tod": Pink-Fans sprinten zur Bühne
Rund 30 Fans tummelten sich vor dem Stadion. "Bei den normalen Eingängen gibt es immer ein Rennen um Leben und Tod. Da zählt es auch, wenn eine Security mal ein paar Sekunden länger die Tasche überprüft. Dann kann es schonmal passieren, dass man nur in der zweiten Reihe steht", sagt Vici.
Beim Early-Entry ist es geregelter. Am Mittwoch gegen 15 Uhr öffnet sich eine kleine Tür und in Zweierreihen geht es kontrolliert ins Stadion. "Wenn wir dann vor der Bühne stehen, sind wir richtig entspannt. Es fällt zum ersten Mal seit 24 Stunden die Last ab."
Pink erkennt inzwischen die drei Freunde vor der Bühne
Bis der Megastar dann auf der Bühne aufschlägt, dauert es noch ein paar Stunden. Für die drei Freunde beginnt dann der emotionale Teil. "Wir würden schon sagen, dass uns Pink gelegentlich erkennt. Das sind die Momente, die es lohnend machen, vor dem Stadion zu übernachten", sagt Tanja.

In Videos von den vorherigen Tour-Stopps sieht man die Sängerin staunend, mit großen Augen vor den drei Fans stehen. Sie bewundert die bunten, selbst genähten pinkfarbenen Klamotten. "Awesome" rutschte es der Sängerin gar mitten in einem Lied heraus.
Privat getroffen haben die Fans ihr Idol übrigens noch nicht: "Wir versuchen sehr diskret und mit Respekt sie mal für ein Foto zu treffen, doch man kommt leider gar nicht an sie ran." Vielleicht geht dieses Mal der Traum in Erfüllung. Der Sprint in die (hoffentlich) erste Reihe lässt sich auf den Instagram-Kanälen von Vici, Tanja und Pascal live verfolgen.