Geheimtipps rund um München: Wunderbar wandern, wo nicht alle anderen sind

Wenn die Sonne scheint, ist es an beliebten Zielen oft überfüllt. Diese Touren bringen Sie auf einsamere, aber nicht minder schöne Pfade. Geheimtipps für Naturliebhaber – und alle mit der Bahn erreichbar.
von  AZ
An den Schlossweihern von Elkofen entlang ist es einfach herrlich!
An den Schlossweihern von Elkofen entlang ist es einfach herrlich! © Lisa und Wilfried Bahnmüller

München - An schönen Tagen will man raus, aber am besten nicht dorthin, wo schon alle anderen sind. Für Naturentdecker, die mehr Einsamkeit lieben, haben Lisa und Wilfried Bahnmüller das perfekte Wanderbuch geschrieben: "Wandergeheimtipps rund um München" (J. Berg, 16 Euro) hat 25 Touren parat, die nicht überlaufen sind. Drei davon stellen wir hier vor:

Das Buch "Wandergeheimtipps rund um München" von Lisa und Wilfried Bahnmüller.
Das Buch "Wandergeheimtipps rund um München" von Lisa und Wilfried Bahnmüller. © J. Berg

Entlang der Attel: Wilde Wege und kleine Abenteuer

Ausgangspunkt: Bahnhof Aßling
Strecke: 14 km
Dauer: 4.15 Stunden

Wir starten am Bahnhof in Aßling und gehen nach Norden zur großen Glonner Straße. Dieser folgen wir nach links, leider ohne Fußweg, dafür aber auf dem breiten Wiesenstreifen daneben. Leicht bergauf überqueren wir dabei die Bahn. Kurz danach zweigt auf der rechten Straßenseite ein kleiner Weg ab, der zum Eisenbahn-Gedenkkreuz ausgeschildert ist. Er führt in den Wald, wo er sich teilt. Wir halten uns rechts und erreichen leicht abwärts die Bahnlinie.

Nun folgen wir dem kleinen Weg entlang der Gleise. So erreichen wir das Gedenkkreuz für die Opfer des Bahnunglücks, das etwas oberhalb der Schienen steht. Anschließend folgen wir weiter dem Bahnweg, der sich nun unterhalb der einstigen Flussleiten langsam von den Gleisen abwendet und in den Wald führt. Ein paar kleinere Wege zweigen zu Beginn ab. Jetzt müssen wir aufpassen: Unmittelbar bevor der Forstweg sich nach links wendet (an dieser Stelle lichtet sich auch der Wald), verlassen wir ihn und steigen fast weglos rechts abwärts zu einem kleinen Bach. Diesen queren wir ohne Brücke.

© Heidi Schmalfuß/Bruckmann Verlag

Wir steigen mit zwei Schritten die kleine Böschung zu einer einsamen Buche hinauf und treffen auf einen Trampelpfad. Diesem folgen wir nach links aufwärts zum Waldrand. Dort stoßen wir auf einen größeren Weg, dem wir nach rechts folgen. So treffen wir kurz darauf auf einen weiteren Forstweg, und mit wenigen Schritten nach rechts geht es auf ihm dann unter den Bahngleisen hindurch. Unmittelbar dahinter biegen wir nach links und kommen nun an die erste wild sprudelnde Quelle, die hier aus den Hängen tritt.

Wir erreichen den Waldrand und wandern abwärts zur Attel. Uns führt eine alte Betonbrücke über den Fluss, dahinter geht es links in nördlicher Richtung weiter. Gleich an der nächsten Brücke wechseln wir erneut das Ufer. Am einsamen Haus Henneleiten treffen wir erneut auf munter sprudelnde Quellen. Vorbei an einer verwilderten Streuobstwiese geht es mit Abstand zu einigen weiteren Häusern wieder in den Wald, wo wir erneut einen Bach queren. Dahinter teilt sich der Weg. Wir bleiben in Wanderrichtung, d. h. geradeaus auf dem kleineren Weg mit den (eingewachsenen) Schildern der Schlösserverwaltung. Er führt uns an den Ablass der schloss-eigenen Fischweiher. Wir steigen die wenigen Schritte links zum ersten Weiher hinauf und folgen dann dem schmalen, wurzelüberzogenen Uferpfad auf seiner rechten Seite. Schließlich mündet unser Teichweg in eine kleine Straße, der wir rechts nach Elkofen folgen.

Der Turm des Schlosses ist bald zu sehen, und wer dort einkehren möchte, hält sich an den Weggabelungen zweimal links. Alle anderen biegen rechts in den Weg Stadelfeld ein. Wenige Meter später haben wir die Häuser von Elkofen aber bereits hinter uns gelassen, und ein Feldweg bringt uns abwärts ins Tal der Attel. Um auf die für unsere Tour richtige Uferseite zu gelangen, folgen wir zunächst der Linkskurve des Wegs, passieren einen Bauernhof und erreichen dahinter die Attelbrücke an der Straße nach Straußdorf. Wir queren den Fluss und biegen gleich wieder nach rechts ein. Ab jetzt geht es einige Zeit in südlicher Richtung weiter. Vor uns liegt in seiner ganzen Pracht das weite Alpenpanorama. Uns begleitet das Rinnsal des Schwarzgrabens. Unter der Hochspannungsleitung erreichen wir erneut eine Brücke, queren sie nach links, setzen aber unsere Wanderung gleich wieder nach rechts in ursprünglicher Richtung fort.

Der Weg ist nun naturbelassener. Nachdem wir einen der kleineren Kanäle gequert haben, erreichen wir ein Waldstück, durch das wir noch auf einem gut ersichtlichen Weg hindurchwandern. Gleich auf der anderen Seite des Walds endet dieser jedoch abrupt an einem Feld. Jetzt geht es für uns links zwischen Wald und Wiese entlang und dann rechts zum breiteren Radweg. Diesem folgen wir nun ebenfalls nach rechts und erreichen kurz darauf wieder die Attel, die nun schon als deutlich breiterer Fluss träge nach Süden fließt. Vor uns liegt nun bereits Aßling, der spitze Kirchturm gibt die Richtung vor. Um zum Bahnhof zurück zu gelangen, wechseln wir an der nächsten Brücke noch einmal die Uferseite und wandern nun schnurgerade über die Felder bis zur T-Kreuzung. Uns hier links haltend, sehen wir schon den Bahnhof. Kurz vor dem Finale erwartet uns noch ein Links-rechts-Knick des Feldwegs, dann stoßen wir auf die große Ortsstraße, der wir nach rechts bergauf zur Bahnhofstraße folgen. Dort biegen wir nach links und sind in wenigen Minuten zurück an unserem Ausgangspunkt.


Durch das Haspelmoor: Mitten durch ein Naturparadies!

Ausgangspunkt: Bahnhof in Haspelmoor
Strecke: 9,5 km
Dauer: 2.30 Stunden

Das Haspelmoor.
Das Haspelmoor. © Lisa und Wilfried Bahnmüller

Wir starten am Bahnhof in Haspelmoor (wer an der Südseite geparkt hat, erreicht durch die Unterführung die Nordseite der Bahnlinie und damit den Ausgangspunkt), wenden uns nach links auf die Straße Bahnhofsplatz und biegen gleich erneut links in die Erhardstraße ein. Diese bringt uns zum Ortsende von Haspelmoor, wo ein nur für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegebener Weg mitten ins Moor hineinführt.

Wachsen zunächst noch Büsche und Gestrüpp entlang des Wegs, ändert sich das nach dem Rechtsknick des Wegs, dem wir folgen. Schon sind wir mitten im sogenannten Roten Moor. Schnurgerade führt der Weg nach Norden, es gibt viel zu schauen. Dann queren wir den breiteren Haspelgraben und erreichen das Nordende des sumpfigen Moors. Hier teilt sich der Weg. Wir bleiben links und wandern am Randbereich zwischen Wald und Moor weiter. Wir sind nun im Biermösl unterwegs. Wir bleiben nun erst einmal auf dem Waldweg, die Abzweigung nach rechts ignorieren wir; Beschilderungen gibt es nicht.

© Heidi Schmalfuß/Bruckmann Verlag

Dann teilt sich kurz hintereinander der Weg erneut und mehrfach. Wir halten uns links und bleiben damit in der Nähe des Roten Moors. Erst wenn sich der Weg nach rechts wendet, folgen wir ihm nicht mehr weiter, sondern bleiben geradeaus und queren den dunklen großen Wassergraben hin zu dem bereits sichtbaren Solarfeld. Der nun kleinere Weg führt zunächst am Waldrand entlang und biegt dann nach links durch den Solarpark ab. Wir erreichen die Bahnlinie, der wir nach rechts folgen. Wir wandern bis zur großen Straße in Althegnenberg. Dort biegen wir links ab, queren die Bahn und gehen dann leicht abwärts bis in die Ortsmitte. Auf der linken Straßenseite treffen wir auf einen Netto-Markt. Direkt nach dem Netto queren wir den kleinen Finsterbach und biegen dann links auf den Rad- und Fußweg ein. Dieser führt uns an den Häusern vorbei aus Althegnenberg hinaus und anschließend über die Felder.

Kurz vor dem nächsten Dorf erreichen wir wieder die Straße, folgen ihr wenige Meter nach links und sind schon in Hörbach angekommen. Neben der Kirche St. Andreas, in der man im Eingangsbereich das Fragment eines römischen Grabsteins in die Wand integriert hat, ist jetzt vor allem das Wirtshaus Zum Sandmeir für uns interessant. Nach der Pause verlassen wir Hörbach, indem wir vom Wirtshaus und an der Kirche vorbei auf der Dorfstraße in östliche Richtung laufen. Diese wendet sich nahe dem Dorfende nach rechts; in dieser Kurve bleiben wir aber geradeaus und gehen in den Moosweg. Nach wenigen Metern biegen wir links in die Krippstraße ein und wandern nun erneut über die Felder.

An der Weggabelung mit dem Flurkreuz halten wir uns rechts und erreichen wieder die Bahnlinie, der wir nun nach rechts folgen. Wo der Wald beginnt, haben wir den Beginn des Haspelmoors erreicht. Jetzt verlassen wir den breiten Feldweg nach rechts auf einen kleinen Wanderweg, der uns über ein Brücklein in das Naturschutzgebiet hineinführt. Zunächst noch etwas waldig wandern wir auf diesem Pfad immer tiefer in das Moor. An Wegverzweigungen weisen Pfeile auf den richtigen Weg hin, den wir auch nicht verlassen wollen. Irgendwann treffen wir auf die kleine Straße, die Hörbach mit dem Ort Haspelmoor verbindet. Nach links sind wir in wenigen Minuten wieder an unserem Ausgangsort zurück, an der Südseite des Bahnhofs.


Fentberg und Mangfalltal: Kleines Vorbergerl mit großer Aussicht

Ausgangspunkt: Bahnhof Darching
Strecke: 12,5 km
Dauer: 3.15 Stunden

Weyarn mit seiner Klosterkirche.
Weyarn mit seiner Klosterkirche. © Lisa und Wilfried Bahnmüller

Autofahrer gehen vom Parkplatz die wenigen Schritte nach Osten zur Straße und wenden sich dort nach rechts, um die Gleise zu queren. Wanderer, die mit dem Zug anreisen, sind schon auf der richtigen Bahnhofsseite. Gegenüber beginnt die Bahnhofstraße, der wir in die Ortsmitte zur Kirche St. Michael folgen. Gegenüber beginnt die Bergstraße, in die wir links einbiegen. Jetzt folgen wir dem Dorfbach nach Süden, passieren viele schöne alte Bauernhöfe und kommen so nach Oberdarching. Fast am Ortsende, vor einem der letzten Höfe, teilt sich der Weg. Wir wählen rechts den Neustadlweg (gelbes Wanderschild "Neustadl"), um uns gleich darauf links zu halten.

Die kleine Teerstraße führt uns zum Wald, wo der Aufstieg beginnt. Alle Abzweigungen ignorierend folgen wir dem Hauptweg, der später in einen Forstweg übergeht und zum Finale etwas steiler wird. Schließlich treten wir an einem Viehgatter aus dem Wald und blicken auf das vor uns liegende einsame Haus Neustadl mit seiner netten Marienkapelle. Direkt vor dem Haus führt auf einem Trampelpfad der Wiesenweg nach links weiter. Der Pfad führt erneut an den Waldrand.

© Heidi Schmalfuß/Bruckmann Verlag

Nun geht es weiter in östlicher Richtung über den Fentberg. Bald, nachdem wir wieder Waldgebiet betreten haben, teilt sich der Weg an einem Holzplatz. Wir nehmen den Mittleren, der am kleinsten erscheint. Er führt uns weiter durch den Wald, wo ein paar Lücken zwischen den Bäumen die Aussicht nur erahnen lassen. Langsam senkt sich der Weg, und wir treten oberhalb der Höfe Fentberg wieder in die Sonne. Eine wunderschöne Aussicht über das Mangfalltal und auf die Berge erwartet uns.

Vorbei an einem Wasserschloss geht es nun steiler hinab zu dem wunderschönen Hof Fentberg, wo wir auf einen querenden Weg stoßen. Nach links wäre der direkte und schnellere Weg zurück nach Darching. Wir wollen jedoch noch ins Mangfalltal und wenden uns daher unterhalb des Hauses nach rechts. Nach wenigen Schritten überqueren wir den Hofplatz des nächsten Hauses und halten uns dann links auf dem breiteren Weg, der uns nun steiler bergab führt. Er macht eine lange Linkskurve und bringt uns so wieder in den Wald, um uns schließlich an einem Wanderparkplatz ins Mangfalltal zu entlassen.

Für ein kurzes Stück geht es nun auf der Zufahrtsstraße nach rechts bis zur Kreuzung. Hier halten wir uns links, queren die Gleise und biegen unmittelbar dahinter wieder links ein. Durch eine Schranke folgen wir nun stets dem Rad- und Fußweg "Münchner Wasserweg" in nördlicher Richtung. Anfangs ist von der Mangfall noch keine Spur zu sehen, stattdessen erreichen wir den netten Rastplatz mit der gewaltigen Skulptur "Tränen der Erde" am Spiralschacht Thalham. Nicht weit nach der Skulptur kommen wir zur leider unscheinbaren und momentan nicht beschilderten Abzweigung nach rechts des Kulturlehrpfads Richtung Weyarn. Solange diese Brücke nicht repariert ist, bleiben wir auf unserer Seite und nähern uns der Mangfall.

Das Wasser rauscht über kleine Kaskaden bis zur nächsten Alternative zum Haupt-/Radweg. Man kann auf einem anfangs guten Weg näher am Mangfallufer bleiben. Der Weg wird dann zu einem Pfad, der uns jedoch nach Regen feuchte Füße bescheren kann - auf jeden Fall eine spannende Variante. Weiter dem Haupt- und Radweg folgend, genießen wir immer wieder schöne Blicke auf den Fluss. Kurz bevor wir die Straße erreichen, stößt der Pfad von der Mangfall wieder zu uns. Dann endet der Radweg an der Straße in Mühltal.

Für uns geht es nun ein Stück nach links und auf die Höhe des Gasthauses, das sich natürlich für eine Einkehr anbietet. Dort biegen wir links auf den ansteigenden Wanderweg ein, der Richtung Darching beschildert ist. Kurz und knackig geht es bergauf, unter der Bahn hindurch, und dann stehen wir auf den Feldern bei Darching. Rechts von uns sehen wir bereits den Bahnhof, wir müssen aber zunächst noch geradeaus ins Dorf wandern (der schnellere Weg nach rechts ist auf den letzten 100 Metern als Privatweg für den Durchgang gesperrt). An den Häusern biegen wir rechts in die Raiffeisenstraße ein und gelangen so zurück zur Bahnhofstraße, der wir nach rechts zum Ausgangspunkt folgen.

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