"Geheimniskrämerei": Unruhe wegen neuer Standl am Viktualienmarkt

München - Überall Ödnis und Leere, der Viktualienmarkt verkommt!" So hatte Marktsprecherin Elke Fett im März der AZ den Zustand ihres Marktes beschrieben. Ihr größter Vorwurf: Standl würden nicht ausgeschrieben und dadurch lange Zeit leer stehen.
Als Reaktion auf den AZ-Artikel hatte die ÖDP eine Anfrage an Kommunalreferentin und Chefin der Markthallen München (MHM) Kristina Frank (CSU) gestellt. Die antwortet jetzt: "Alle vakanten Objekte der MHM werden öffentlich ausgeschrieben." Also auch die Standl auf dem Viktualienmarkt.
Frank versichert, dass "alle festen Standl nach Freiwerden neu vergeben" werden. Lediglich sogenannte Schirmstände, welche den heutigen gesetzlichen Anforderungen (insbesondere Corona-Hygieneregelungen) nicht mehr genügen, würden mit Blick auf die anstehende Sanierung nicht nachbesetzt.
Viktualienmarkt: Läuft mit den Ausschreibungen alles korrekt ab?
Die grundlegende Sanierung des Viktualienmarktes hatte der Stadtrat im Sommer 2018 beschlossen. Losgehen soll es voraussichtlich Mitte 2022. Der Umbau wird mehrere Jahre dauern. Freie Standl werden deshalb grundsätzlich nur befristet bis zum 31. Dezember 2021 vermietet.
Elke Fett bezweifelt trotz Franks Antwort, dass die Standl ordnungsgemäß ausgeschrieben werden. Beim alten Müller-Brotstandl etwa, der aktuell umgebaut wird, habe sie nie eine Ausschreibung gesehen. Trotzdem soll dort jetzt ein neuer Bäcker einziehen, weiß Fett. Auch würde, anders als Frank es in ihrer Antwort darstelle, nicht ausreichend mit den Händlern gesprochen. "Was dort passiert, ist eine einzige Geheimniskrämerei", sagt Fett zur AZ.
Frank sagt: "Es findet ein überaus regelmäßiger Austausch statt." Einer der Tagesordnungspunkte sei immer der aktuelle Planungsstand Viktualienmarkt.
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