Gehälter in München: Welcher Manager wie viel verdient
München - Über Geld sprechen die Deutschen laut diverser Studien nur ungern. Und trotzdem ist fast ein jeder neugierig. Besonders wenn es um die Chefs von städtischen Betrieben geht, werden die Ohren direkt ein wenig größer.
Manager-Gehälter in städtischen Betrieben: Da staunt der Münchner mitunter
Die Stadt veröffentlich jährlich den sogenannten "Finanzdaten- und Beteiligungsbericht München". Aufgeschlüsselt wird die wirtschaftliche Entwicklung der städtischen Betriebe und Beteiligungsgesellschaften – also auch die Gehälter der Münchner Manager städtischer Betriebe.
Zwar können die sich nicht mit Topmanagern großer Automobil- oder Techfirmen messen; dennoch: Bei so manchem Verdienst staunt sogar der Münchner. Denn auch in Bereichen, die nicht gerade für finanzielle Sorglosigkeit bekannt sind, lässt sich in der Führungsetage gut Geld verdienen. Die sogenannten Bezüge werden dabei auch direkt oder indirekt aus Steuern finanziert.
Bildung und Kultur
- Gasteig München GmbH: Geschäftsführer Max Wagner erhielt im Jahr 2021 ganze 170.000 Euro.
- Ein bisschen weniger verdient ist da an der Volkshochschule: Geschäftsführer Martin Ecker bekam zuletzt 132.000 Euro Bezüge. Bei seiner geschäftsführenden Kollegin Susanne May sind es sogar 133.000 Euro.
Gesundheit und Soziales
Nicht gerade für großen finanziellen Spielraum steht das Thema Pflege. Fachkräftemange, Streiks, unfaire Bezahlung, Schichtdienst: Geklatscht wurde viel, bezahlt wird weiterhin zu wenig. Oder?
- München Klinik: Corona hat der städtischen Klinik als Grundversorger ein Loch in die Finanzen gerissen. Die drei Geschäftsführer Axel Fischer, Susanne Diefenthal und Dietmar Pawlik verdienten 2021 zusammen 1.171.000 Euro. Im Durchschnitt sind das 390.000 Euro pro Person.
- Marianne-Strauß-Klinik: Größter Gesellschafter ist hier die Stadt München mit 57,14 Prozent Kapitalanteil. Nicht schlecht verdient man da wohl als Geschäftsführer. Ingo Kleiter bezog 2021 insgesamt 240.000 Euro.
- Münchenstift: Etwas weniger als sein Kollege bekommt Siegfried Benker. Er ist Geschäftsführer der Münchenstift und bezog laut Bericht 161.000 Euro für das Jahr 2021.
Bau- und Wohnungswesen
- Der Konzern Gewofag Holding GmbH: Als Zweck ist die sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung der breiten Schichten der Münchner Bevölkerung angegeben. Insgesamt erhielt die Geschäftsführung 384.700 Euro. Das Geld musste sich Geschäftsführer Klaus-Michael Dengler allerdings mit je einem Kollegen teilen. Für das übrige Geld dürfte aber sogar in München immer noch eine Wohnung drin sein.
Versorgung, Transport, Verkehr
- Einer der städtischen Spitzenverdiener ist der Flughafen-Chef: Mit einem Jahresbezug von 730.000 Euro ist der vorsitzende Geschäftsführer Jost Lammers ganz vorne mit dabei. Im Jahr 2019 erhielt Lammers' Vorgänger, Michael Kerkloh, noch eine Vergütung von 530.000 Euro.

- Knapp die Hälfte von dem, was 2019 der Flughafen-Chef verdiente, bekam im Jahr 2021 der MVV-Chef. Bernd Rosenbusch ging mit einem Jahresgehalt von 266.000 Euro nach Hause.
Weitere Unternehmen
- Tierpark Hellabrunn: Im Vergleich bekommt Tierpark-Chef Rasem Baban mit 190.000 Euro verhältnismäßig wenig.
- Etwas mehr verdient ist da bei der Stadtsparkasse München. Zwar teilten sich im Jahr 2021 vier Vorstandsmitglieder die Bezüge. Bei 2.126.000 Euro sind das durchschnittlich pro Kopf aber immer noch 531.500 Euro.
- Auch bei den Stadtwerken müssen sich vier Geschäftsführer die Bezüge teilen. Bei insgesamt 1.608.000 Euro bleibt für jeden wohl genug übrig.
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