Gegen die Mutter: Messer-Angriff im "Crystal"-Rausch
München - Breite Schultern, Arme so dick wie Oberschenkel – wenn Ex-Wachmann Hakan E. (28) mal böse wird, haben die meisten Gegner keine Chance. Schon gar nicht seine Mutter. Im Drogenrausch soll er sie laut Anklage mit dem Messer im Gesicht verletzt und im Schwitzkasten zu Boden gedrückt haben.
Die herbei gerufene Polizei nahm Hakan E. fest. Jetzt stand E. wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht München II. Er hat sechs einschlägige Vorstrafen. Er saß auch vier Jahren wegen versuchten Mordes an seiner Ex-Freundin.
Die meisten Taten soll er im Drogenrausch verübt haben. Nach seiner letzten Haftentlassung 2012 – er saß zweieinhalb Jahre im Gefängnis, weil er wieder eine Freundin verprügelt hatte – habe er beruflich keine Perspektiven mehr gesehen. Er sagte vor Gericht: „Ich fand keinen Job, hatte viel Freizeit.“ Er habe wieder zu Drogen gegriffen. Er nahm auch die gefährliche Designer-Droge Crystal. Er sagte: „Ich hatte eine verheiratete Freundin – und dachte, ihr Mann will mich umbringen lassen.“
Im Morgengrauen des 21. Januar sei er völlig durchgedreht. Fünf Mal alarmierte er Polizei und Feuerwehr, vermutete Mörder vor seinem Elternhaus. In Panik sei er nur noch durch das Haus gerobbt: „Ich sah vor dem Fenster Männer, die mich erschießen wollten.“
Er habe sich an seine Mutter geklammert und sei mit ihr vor dem Küchenfenster zu Boden gegangen: „Ich habe sie zu Boden gedrückt, weil ich im Rausch einen Mann mit Waffe vor dem Küchenfenster gesehen habe.“ Aber er sagte auch: „Ich habe ihr nichts mit einem Messer angetan.“ Am Mittwoch soll das Urteil fallen.