Gefühlsanfällig

Funeral For A Friend kommen am 1. Dezember mit ihrer neuen CD „Memory And Humanity“ ins Backstage.
von  Abendzeitung
Hier werden die ganz großen Fragen mit lauter Wucht beantwortet: Funeral For A Friend spielen heute im Backstage.
Hier werden die ganz großen Fragen mit lauter Wucht beantwortet: Funeral For A Friend spielen heute im Backstage. © Atlantic / Warner Music Group

Funeral For A Friend kommen am 1. Dezember mit ihrer neuen CD „Memory And Humanity“ ins Backstage.

Um die diffizile Entwicklung einmal grob zu verallgemeinern: Der Alternative-Rock ist durch die Freak-Phase gegangen, hat sich in alle Richtungen ausprobiert, er hat sich in den 90ern in Depressionen gewälzt, um aus ihnen mit pathetischer Wut aufzuerstehen.

Funeral For A Friend, um weiter den fahrlässigen Überblick zu versuchen, sind symptomatisch für diese aktuelle Phase. Das hört man schon in den Gitarren. Hier wird kein feines, brüchiges Spiel zwischen Feedback und Picking versucht, sondern die Akkorde werden zu Flächen gedroschen. Und über denen liegt eine Stimme, die trotz beschränktem Tonumfang weit ausgreift und in ihren Melodien immer anfällig für Gefühle ist.

2002 wurde die walisische Gruppe Funeral For A Friend gegründet. Zwischen Emo und Spätpunk, wie er seit Jahren eigentlich amerikanische Domäne ist, finden auch die Herren von der Insel ein Plätzchen. Und zwar ein recht raumgreifendes. Denn bereits mit ihrer zweiten EP „Four Ways To Scream Your Name“, landeten die Fünf bei Warner Music. Auf dem Cover ihrer aktuellen CD „Memory And Humanity“ sieht man ein Kind, das einer gedrehten Leiter – ähnlich einer riesenhaften menschlichen DNA – nachblickt, die in den dräuenden Himmel wächst. Der neue Alternative-Rock, er wirft sich auf die ganz großen Fragen und Bilder. Christian Jooß

Backstage, Friedenheimer Brücke 7, Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 24,50 Euro, zzgl. Geb.

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