Gefangen in der Wasserwalze: Spektakuläre Rettung auf der Isar

MÜNCHEN - Es sollte eine lustige Bootstour auf der Isar werden. Doch für zwei Mitglieder einer Studentengruppe wurde es ein Kampf ums Überleben. Bei der dramatischen Rettungsaktion nördlich der Großhesseloher Brücke waren Passanten und Rettungstaucher im Einsatz - und ein Gartenschlauch.
Die Studenten fuhren am Sonntagnachmittag mit insgesamt vier Schlauchbooten die Isar entlang. Etwa 300 Meter oberhalb der Großhesseloher Brücke mussten sie einen Wehr passieren. Drei Boote schafften dies mühelos. Doch das vierte blieb in der Wasserwalze hängen. An Bord waren eine 21-jährige Portugiesin und ein 24-jährigen Italiener. Das Boot drohte zu kentern.
Sprichwörtlich mit vereinten Kräften begann daraufhin eine spektakuläre Rettungsaktion. Eine 51-Jährige Frau, die in der Nähe wohnt, versuchte die zwei Personen mit einem Gartenschlauch zu retten. Dabei wurde sie von zwei weiteren Passanten tatkräftig unterstützt. Eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion 32 (Grünwald) warf ein Seil zu dem Boot und hielt die Besatzung mit Rettungsstangen fest. Schließlich kamen ein Rettungs- und ein Polizeihubschrauber. Letzterer hatte zuvor einen Rettungstaucher von der Feuerwehr aufgenommen.
Nachdem der Taucher abgeseilt wurde, gelang es ihm, die Frau zu fassen und zu bergen. Anschließend wurde der Mann an einem Seil nach oben gezogen. Beide Studenten waren aus ihrer lebensbedrohlichen Situation befreit. Sie zogen sich bei dem Unfall lediglich Unterkühlungen und einen Schock zu und wurden in einem Krankenhaus behandelt.