Gefahr am Hauptbahnhof: Dach bekommt Schutznetze
München - Es besteht Handlungsbedarf, das ist klar – das Dach der Gleishalle am Hauptbahnhof München muss erneuert werden. Im Herbst des letzten Jahres starteten die Sanierungsarbeiten, vor allem die Tragekonstruktion solle verbessert werden. Im letzten Winter musste einige Männer sogar auf das Dach steigen, um es von den Schneemaßen zu entlasten.
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Grund für die Erneuerung des Hallendachs dürfte allerdings auch ein Vorfall vom 31. März des letzten Jahres sein. Orkan Niklas wütete in München, eine Glasscheibe löste sich und stürzte zu Boden – glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die Deutsche Bahn war sich der Gefahr durchaus bewusst, sofort wurde die gesamte Gleishalle geräumt – der Ärger der Passagiere war groß. Die zwei Quadratmeter großen Scheiben könnten bei einem Sturz aus etwa 20 Metern die Menschen im Bahnhofsgebäude nicht nur direkt erschlagen, vor allem die Splitter des zerbrochenen Glases stellen eine Gefahr dar.
Schutznetze für das Bahnhofsdach
In das mittlerweile 56 Jahre alte, 30.000 Quadratmeter große, Dach sind rund 6.000 Scheiben eingearbeitet. Im Zuge der laufenden Sanierung wird die Dachkonstruktion durch Stahlsteile verstärkt, da die Statik nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Doch auch die Glasscheiben selbst sollen ausgewechselt werden – die neuen Verbundglasfenster wären deutlich stabiler als die aktuellen Drahtglas-Scheiben.
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Wie die Deutsche Bahn am Montag mitteilte, werden in diesen Tagen Schutznetze unter dem Dach angebracht, um einen gefährlichen Vorfall wie im März 2015 zu verhindern. Diese Netze sind allerdings nur eine vorübergehende Maßnahme und hängen laut DB nicht direkt mit der Sanierung des Daches zusammen. Der Austausch der Scheiben soll nämlich erst im nächsten Jahr starten – die Arbeiten sollen dann rund drei Jahre lang andauern.
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