Gefälschte Uhren plattgemacht: Was ist schon echt?

Eine Rolex für 150 Euro – kein Problem: Ein 48-Jähriger hat solche Uhren verkauft. Im Auto schmuggelte er die heiße Ware über die Grenze nach Bayern. Mit einer Dampfwalze werden die Raubkopien jetzt vernichtet.
HOF Das Knirschen und Krachen ging nicht nur den Liebhabern exklusiver Uhren durch Mark und Bein. Mit einer Dampfwalze haben Mitarbeiter des Hofer Bauhofs 800 gefälschte Markenuhren platt gemacht. Übrig blieb nur ein Haufen Schrott, der jetzt eingeschmolzen wird.
Buchstäblich unter die Räder geriet die Geschäftsidee eines 48-Jährigen aus dem Landkreis Bayreuth. Er hatte auf tschechischen Märkten gefälschten Uhren der Nobelmarken Rolex, Breitling sowie Lange & Söhne gekauft. Die Raubkopien kosteten jeweils etwa 40 bis 50 Euro. Im Auto schmuggelte er die heiße Ware über die Grenze nach Bayern. Im Internet bot der Franke die vermeintlichen Nobeluhren für 150 Euro pro Stück an. Auch gefälschte Produkte renommierter Lederwarenhersteller verhökerte er.
Doch dann ging der Mann bei einer seiner Einkaufstouren den Schleierfahndern der Polizei ins Netz. Als sein Wagen im Dezember 2008 nahe der Grenze zu Tschechien kontrolliert wurde, stießen die beamten auf jede Menge gefälschte Uhren. Bei einer anschließenden Hausdurchsuchung fanden die Ermittler weitere 800 Raubkopien diverser Luxusuhren.
Das Amtsgericht Hof verurteilte den Internethändler wegen Verstoßes gegen das Markengesetz schließlich zu einer 18-monatigen Freiheitsstrafe, die vom Richter allerdings auf vier Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Ralph Hub
Auflösung zum Bild oben: die echte Rolex ist links zu sehen, rechts daneben ist eine Fälschung. Im Zweifelsfall hilft ein Blick auf den Preis. Eine 15000 Euro teure Rolex kriegt man niemals legal für 150 Euro.