Gefährlicher Leichtsinn: Jugendliche auf Gleisen sorgen für Polizeieinsatz

Sie wollten wohl nur eine Abkürzung nehmen, doch der Ausflug von vier Jugendlichen auf die Gleise sorgte für einen großen Polizeieinsatz - und hatte erhebliche Auswirkungen im Münchner Bahnverkehr.
Lukas Schauer |
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Die Teenager liefen über die Gleise und lösten einen großen Polizeieinsatz aus.
Die Teenager liefen über die Gleise und lösten einen großen Polizeieinsatz aus. © dpa

München - Leichtsinn, Unwissen oder Absicht? Vier Jugendliche auf Bahngleisen haben am Montag für eine Streckensperrung und einen großen Polizeieinsatz in München gesorgt.

Gegen 18.30 Uhr wurde die Bundespolizei darüber informiert, dass sich mehrere Personen im Gleisbereich der Bahnstrecke am Südring (Ostbahnhof – Hauptbahnhof) befinden. Der Lokführer eines RailJets auf dem Weg nach München hatte die Jugendlichen im Nachbargleis erkannt und eine Schnellbremsung eingeleitet. Rund 800 m hinter der Stelle, an der sich die Jugendlichen befanden, kam das tonnenschwere Gefährt zum Stehen.

Jugendliche auf Gleisen: Großeinsatz für Polizei

Die Jugendlichen auf den Gleisen. "Absolute Lebensgefahr", warnt die Bundespolizei.
Die Jugendlichen auf den Gleisen. "Absolute Lebensgefahr", warnt die Bundespolizei. © Bundespolizei

Mehrere Streifen von Landes- und Bundespolizei sowie Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr München rückten an, da nicht klar war, ob Personen vom Zug über- oder angefahren worden waren. Die Gleise wurden komplett abgesucht.

Beamte der Landespolizei konnten wenig später Entwarnung geben. Zwei der Jugendlichen, eine 15- und eine 16-Jährige aus München konnten noch auf den Gleisen angetroffen werden, ein 15- und 16-Jähriger, ebenfalls Münchner, kamen wenig später hinzu.

Abkürzung über Gleise: Teenager legen Bahnverkehr lahm

Zwar wurde keiner der fast 300 Bahnreisenden im Railjet  durch die Schnellbremsung verletzt, durch den Vorfall kam es allerdings zu erheblichen Auswirkungen im Bahnverkehr. 21 Züge und S-Bahnen erhielten insgesamt 732 Verspätungsminuten. Ein Zug musste komplett umgeleitet werden. Erst gegen 19.45 Uhr konnte die Bahnstrecke wieder freigegeben werden.

Die vier Jugendlichen wurden auf die Wache der Bundespolizei am Ostbahnhof gebracht. Die Jugendlichen schilderten in den ersten Befragungen, dass sie "nur" eine Abkürzung über die Gleise nehmen wollten. Diese sollte vom Ostfriedhof über den Gleisbereich zum Tassiloplatz führen. 

Ausflug auf Gleise könnte teuer werden

Da sich der Anfangsverdacht des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr durch die Schnellbremsung erhärtet hatte, wurden alle Jugendlichen, zugleich Beschuldigte im Strafverfahren, im Beisein ihrer Eltern belehrt. "Alle vier Jugendlichen kooperierten mit den Sicherheitskräften und haben polizeilichen Maßnahmen Folge geleistet, sie wirkten von der Situation eingeschüchtert", so ein Sprecher.

Neben den strafrechtlichen Ermittlungen können auf die vier beziehungsweise deren Erziehungsberechtigte auch Kosten für den Einsatz der Bundespolizei und privatrechtliche Forderungen der Deutschen Bahn AG hinzukommen.

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16 Kommentare
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  • Christoph Strebel am 01.09.2020 23:57 Uhr / Bewertung:

    Wir müssen es ganz tief in die Denkstrukturen aller Menschen einfräsen, dass niemand etwas auf den Gleisanlagen zu suchen hat. Die Strafe müssen deutlich angehoben werden.
    Hierzu könnte auch das Verbot gehören, in großen Städten zu siedeln.

  • akiboi am 01.09.2020 23:47 Uhr / Bewertung:

    Das liegt an der Erziehung , die nicht erfolgt ist. Da hat ja keiner in der Schule gesagt, das man
    das nicht machen darf.Die Eltern kümmerst nicht , was ihre Kinderchen lernen.

  • Der wahre tscharlie am 01.09.2020 15:52 Uhr / Bewertung:

    ".....mit solchen Schwachköpfen und deren Eltern."

    Wieso die Eltern? Lt. Artikel waren die doch garnicht dabei?

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