Gedenken an die Opfer des OEZ-Attentats in München: "Wie konnte so etwas in unserer Stadt passieren?"
München – Im Rahmen der Gedenkveranstaltung für die Opfer des rechtsterroristischen OEZ-Anschlags vom 22. Juli vor acht Jahren kamen am Montagabend Angehörige der Opfer und deren Initiative "München erinnern", Vertreter der Stadt und der Zivilgesellschaft am OEZ zusammen.
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) fragt sich in seiner Rede auch nach acht Jahren noch: "Wie konnte so etwas in unserer Stadt passieren?" Er hatte neben seiner Anteilnahme auch noch eine positive Botschaft für die Angehörigen der Opfer.

Gedenken an OEZ-Opfer in München: Dauerhafter Gedenkraum in Moosach kommt
Ihr Wunsch nach einem dauerhaften Gedenkraum in Moosach, wo sich die Initiative treffen und austauschen kann, soll endlich wahr werden. "Der Münchner Stadtrat hat letzten Mittwoch beschlossen, dies zu ermöglichen", so Reiter am Montag.
Der OB zog in seiner Rede eine Linie vom Oktoberfestattentat 1980, über den rechtsterroristischen Brandanschlag auf den Club "Liverpool" 1984 und die NSU-Morde bis zum OEZ-Anschlag.
"Die Kontinuitäten rechten Terrors in München aufzuzeigen und der Opfer zu gedenken, ist nicht nur die Aufgabe der Angehörigen", so Reiter. "Es erfordert vor allem auch das Engagement und die Unterstützung der Zivilgesellschaft, der Stadt, des Landes und des Bundes. Nicht nur am Jahrestag, sondern das ganze Jahr, jeden Tag."
Erinnerung, Aufklärung, Gerechtigkeit und Konsequenzen: Initiative erinnert an OEZ-Opfer
Der Initiative "München erinnern", ein Zusammenschluss von Angehhörigen und Überlebenden, ist es auch nach acht Jahren sehr wichtig, das Gedenken an die neun Opfer Armela Segashi, Can Leyla, Dijamant Zabërgja, Guiliano Kollmann, Hüseyin Dayicik, Roberto Rafael, Sabine S., Selçuk Kiliç und Sevda Dag aufrechtzuerhalten. "Erinnerung, Aufklärung, Gerechtigkeit und Konsequenzen" stehen für sie im Zentrum, wie es am Montag hieß.

In der Nacht auf Montag haben außerdem Aktivisten einige Straßen in München symbolisch umbenannt. Zum Beispiel wurde die Kardinal-Faulhaber-Straße zur Dijamant-Zabërgja-Straße und die Messerschmittstraße zur Armela-Segashi-Straße.

Es sei ein symbolischer Akt, die Straßen umzubenennen. Diese "Sichtbarmachung und Anerkennung der Opfer und ihren Angehörigen" sei aber dennoch wichtig.
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