Gedenken am OEZ: "München ist ins Herz getroffen"

Am zweiten Jahrestag des neunfachen Mords am Olympiaeinkaufszentrum in München trauern Angehörige und Freunde am Denkmal um die Todesopfer.
von  Nina Job
OB Dieter Reiter nach der Kranzniederlegung am Mahnmal.
OB Dieter Reiter nach der Kranzniederlegung am Mahnmal. © M.Trammer

München -  Zwei Jahre nach dem neunfachen Mord am Olympiaeinkaufszentrum hat die Stadt gestern bei einer Gedenkfeier am Tatort der Opfer gedacht. "München ist nach wie vor ins Herz getroffen", sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Die Tat sei ein "gezielter Anschlag auf das bunte, vielfältige und tolerante München" gewesen. Am 22. Juli 2016 hatte der 18-jährige Schüler David S. acht Jugendliche und Heranwachsende und eine 45 Jahre alte Mutter erschossen, bevor er sich selbst tötete.

Reiter betonte den rassistischen und rechtsextremen Hintergrund der Tat, der "fast ausschließlich Menschen mit Migrationshintergrund zum Opfer gefallen" waren. "Seit dem Olympia-Attentat von 1972 und dem Oktoberfest-Attentat von 1980 ist die Stadt nicht mehr so sehr von Hass und Gewalt heimgesucht worden", sagte der OB.

Gedenkfeier für OEZ-Opfer: "Leider kamen nur wenige Münchner"

Zu der Gedenkfeier im strömenden Regen kamen etwa 150 Menschen. Unter ihnen waren Familienangehörige der Getöteten und Menschen, die damals verletzt worden waren. Schülerinnen der Mittelschule an der Leipziger Straße sangen, darunter das Lied "Lovin can hurt".

An dem Gedenken nahmen auch Stadtrat Marian Offman (CSU), die Chefin der Landtags-Grünen Katharina Schulze und die dritte Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) teil. Sie schrieb später auf Facebook: "Leider waren neben den Angehörigen nur wenige MünchnerInnen gekommen."

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