Gebäude in der Maximilianstraße in München wird abgerissen: Das wird jetzt dort gebaut

München - Die Maximilianstraße hat architektonisch viel zu bieten. Prachtbauten im neugotischen und Renaissance-Stil reihen sich hier zwischen dem Nationaltheater in der Altstadt und dem Maximilianeum auf der anderen Seite der Isar aneinander. Und mitten zwischen diesen imposanten Bauten steht zwischen der Sternstraße und der Widenmayerstraße im Lehel ein kastenförmiges Gebäude aus den frühen Siebzigerjahren – das da nicht so recht reinpassen mag.

Es ist die Firmenzentrale der Versicherungskammer Bayern. Jetzt aber soll der in die Jahre gekommene Gebäudekomplex abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Dort befinden sich unter anderem ein Rechenzentrum und ein großflächiges Archiv, das nicht mehr benötigt wird. Das Kunstfoyer ist für seine herausragenden Fotoausstellungen bekannt. Durch den Neubau soll mehr Platz für Büros geschaffen werden.
Für den Neubau in der Maximilianstraße 53 an dem "sensiblen Standort" mit seiner "denkmalgeschützten Umgebung" hat die Versicherungskammer einen Architekturwettbewerb ausgelobt, an dem sich elf Architektenteams aus Europa beteiligten. Nun steht der Gewinner fest.

Das niederländische Architekturbüro Mecanoo aus Delft überzeugte mit seinem Entwurf das zwölfköpfige Preisgericht, das mit mehreren Architekten und Landschaftsarchitekten, Vertretern aus dem Stadtplanungsreferat und Vertretern aller Fraktionen im Stadtrat sowie der Versicherungskammer als Ausloberin besetzt war. Nach einer zweitätgigen Sitzung kam das Gremium einstimmig zu seinem Ergebnis.
Der Entwurf füge sich mit Ruhe und großer Selbstverständlichkeit in den denkmalgeschützten Kontext und überzeuge besonders durch seine klare, zeitlose und reduzierte Formensprache, teilt die Versicherungskammer mit. Er nehme feinsinnig die Typologien der umgebenden historischen Bebauung auf.

König Max II. (1811-64), nach dem die Maximilianstraße benannt wurde, beauftragte Mitte des 19. Jahrhunderts den Architekten Friedrich Bürklein, eine Prachtstraße zu entwerfen - mit Gebäuden in unterschiedlichem Baustil. Damals war es angesagt, auf Stile der vergangenen zwei Jahrtausende zurückzugreifen.

Die Architekturentwürfe der Preisträger sowie aller am Wettbewerb beteiligten Architekturbüros sollen im Mai 2024 öffentlich in den Räumlichkeiten des Referats für Planung und Bauordnung in der Blumenstraße 28b ausgestellt werden und sind dort zu besichtigen. Bereits Ende des Jahres sollen die Abriss-Bauarbeiten beginnen. Ab dem Sommer 2029 soll der Neubau genutzt werden können.