Gastro-Sterben in München? Die Fakten belegen das Gegenteil
München - Die schlimmsten Prophezeiungen seien eingetreten, klagte Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Dehoga (AZ berichtete). 4463 Gastro-Betriebe hätten im letzten Jahr in Bayern ihren Betrieb aufgegeben.
Die AZ hat beim Bayerischen Landesamt für Statistik nachgefragt. Die Zahl sei korrekt, so ein Sprecher.
Der Bestand nimmt nicht ab
Aber: Den oben genannten Abmeldungen stehen 4121 Neuanmeldungen sowie der Kauf oder die Pacht von weiteren 1719 Gastro-Betrieben gegenüber. Sprich: Insgesamt stehen 6254 Gewerbeanmeldungen nur 5977 Gewerbeabmeldungen gegenüber. Der Bestand nimmt also nicht ab.
1004 Gewerbeanmeldungen allein in München
In München wird das noch deutlicher. Von Januar bis November 2024 gibt es 820 Neugründungen und nur 682 Betriebsaufgaben. Außerdem wurden 144 Gastro-Betriebe übernommen. Kauf und Pacht würden oft auch als Aufgabe und folgende Neugründung angezeigt, so der Sprecher, vor allem mit zeitlichem Abstand. Damit stehen in München 1004 Gewerbeanmeldungen nur 813 Gewerbeabmeldungen gegenüber.
Eine deutliche Dynamik: Die Gastro ist in Bewegung
Die Zahlen sind höher als in den Vorjahren. Das spreche "für eine deutlichere Dynamik oder Turbulenz oder auch Umwälzung im Unternehmensbestand“. Von Gastro-Sterben kann also keine Rede sein, es ist einfach viel in Bewegung.
In Bayern wurden im besagten Zeitraum 237 Insolvenzanträge der Abteilung Gastgewerbe verzeichnet, davon 50 in München. In der Abteilung Gastronomie gab es in Bayern 225 Insolvenzanträge, davon 50 in München.
