Gastro-Kette Maredo ist insolvent: Ganze Belegschaft entlassen

München - Corona-bedingt sind die Maredo-Steakhäuser derzeit geschlossen, doch sie werden auch künftig nicht mehr aufsperren. Das Unternehmen ist insolvent und machte jetzt zudem einen radikalen Schnitt: Allen Mitarbeitern wurde gekündigt.
Maredo: Filialen am Flughafen und Rindermarkt müssen schließen
Somit verlor auch die Belegschaft der beiden Münchner Lokale ihre Arbeit - neben dem Maredo am Flughafen das gesamte Team des Steaklokals am Rindermarkt, das im Internet nach wie vor zum "Genießen in entspannter Atmosphäre" einlädt. "Wir sind zu diesem Schritt der Kündigung der Arbeitsverhältnisse gezwungen, weil kaum noch Liquidität im Unternehmen vorhanden ist, um die Löhne und Gehälter zahlen zu können", heißt es in der "Mitarbeiterinformation" der Maredo-Geschäftsführung samt Insolvenzverwalter, die der AZ vorliegt.
Erst sanierungswürdig, jetzt insolvent
Von den einst 35 Restaurants gab es zuletzt noch 22, wie der Firmen-Webseite zu entnehmen ist. Das 1973 gegründete Gastro-Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf hatte bereits im März 2020 einen Insolvenzantrag gestellt. Etwa die Hälfte der rund 950 Beschäftigten musste schon damals gehen, doch die Geschäftsführung zeigte sich noch zuversichtlich und bezeichnete Maredo im April als "sanierungswürdig".
Maredo beklagt fehlende staatliche Finanzhilfen
Das sieht nicht zuletzt durch die Corona-bedingten Schließungen nun anders aus. Die Maredo-Führung beklagt in diesem Zusammenhang auch fehlende staatliche Finanzhilfen. So würde die Steakhaus-Kette "aus Sicht der zuständigen Behörden die Voraussetzungen für die November- und Dezemberhilfe nicht erfüllen". Dass das Unternehmen eine andere Auffassung vertritt, liegt auf der Hand.
450 Mitarbeiter ohne Job
In Branchenkreisen heißt es, dass Maredo schon vor der Corona-Pandemie angeschlagen war. Fakt ist: Bereits am 31. Dezember 2020 wurden alle Restaurant-Mietverträge gekündigt. "Jetzt haben wir keine andere Wahl, als allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu kündigen", so Maredo: "Das ist bitter und enttäuschend." Vor allem für die rund 450 Menschen, die nun ohne Job dastehen.