Gasteig ist ein Fass ohne Boden

Für Großprojekte in der Münchner Kultur werden bis zu 286 Millionen Euro fällig
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Kulturkoloss in Haidhausen: Der Gasteig im Abendlicht.
az Kulturkoloss in Haidhausen: Der Gasteig im Abendlicht.

MÜNCHEN - Für Großprojekte in der Münchner Kultur werden bis zu 286 Millionen Euro fällig

Der Gasteig war von seinem ersten Tag an ein Finanz-Fass ohne Boden. Jetzt wurde dem Stadtrat wieder ein Sanierungsplan vorgelegt, der mehr als 80 Millionen Euro kosten kann. Das ist aber nur ein Teil des Millionen-Pakets, das München für die Kultur ins Haus steht.

Bei seiner Eröffnung im Jahre 1985 verbuchte die Stadt für das Kulturzentrum Gasteig eine Kostenexplosion auf 370 Millionen Mark. 20Jahre später kam die erste Großsanierung: Die hat satte 21,7 Millionen Euro gekostet. In Wirklichkeit war das nur Schönheitskosmetik. Denn die Substanz ist weiter schlecht, und die Akustik in der Philharmonie ist unter Musikern heftig umstritten.

Weil jetzt nacheinander immer wieder einzelne Sanierungssummen anfielen, hat die Stadtkämmerei Druck gemacht: Der gesamte Investitionsbedarf soll aufgeschlüsselt werden. Dabei kam heraus:

Alles hängt vom neuen Marstall ab

Die Philharmonie wird zwischen 13 und 53 Millionen Euro kosten. Je nachdem, ob es nur eine Sanierung gibt oder ob auch die Akustik verbessert wird. Im Stadtrat gibt es Stimmen, die das nicht für nötig halten. Aber: Die Großsanierung hängt auch davon ab, ob der Freistaat den Marstall für geschätzte 120 Millionen Euro zum Konzertsaal umbaut. Erst wenn das entschieden ist, soll eine Machbarkeitsstudie für die Philharmonie erstellt werden.

Die Bibliothek müsse wegen „technischer und funktionaler Mängel“ generalsaniert werden, meint die Gasteig-Gesellschaft. Die Kosten werden auf der letzten Seite einer Stadtratsinformation in kleinstmöglicher Schrift auf 33,7 Millionen Euro geschätzt. Ingenieure arbeiten an den Entwürfen für eine Minimal- und eine Maximallösung. Der Gasteig ist aber nicht alles.

Das Kulturreferat plant ein neues Depot für die städtischen Museen und Galerien in Freimann: 29 Millionen Euro.

Vision von einem Künstlerquartier

Für die alte Jutierhalle am Leonrodplatz hat Kulturreferent Hans-Georg Küppers die „Vision“ von einem „Kreativquartier“ für Künstler: 20 bis 30 Millionen kann das kosten.

Dabei gibt es nach dem teuren Um- und Neubau der Kammerspiele aktuell zwei Kultur-baustellen:

Das Lenbachhaus wird nach der Kandinsky-Ausstellung für drei Jahre geschlossen und für 56 Millionen Euro saniert.

Das Deutsche Theater wird gerade für 85 Millionen Euro renoviert.

Willi Bock

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