Gaspreis-Hammer in München! SWM-Preise fast verdoppelt

München - Für Münchner Gaskunden wird's teuer – und wie! Die Stadtwerke erhöhen die Gaspreise zu Beginn des kommenden Jahres auf fast das doppelte: Ein Durchschnittshaushalt (zwei Personen, 20.000 kWh/Jahr, M-Erdgas M) zahlt dann monatlich 307,41 Euro statt 159,17 Euro. Das ist fast eine Verdoppelung (93,1 Prozent mehr), konkret sind es 148,23 Euro pro Monat mehr!
SWM-Gas: Preis-Hammer ab Januar
Diese Preiserhöhung haben die SWM am Dienstag kommuniziert. Bereits berücksichtigt ist bei dem Preis-Hammer die Senkung der Umsatzsteuer von 19 auf sieben Prozent. Laut SWM noch nicht einberechnet sind die Entlastungen, die die Bundesregierung angekündigt hat.
Würden die mit einbezogen, würde der Staat im Dezember die Abschlagszahlung einmalig übernehmen und ab März 2023 würde es günstiger: Dann soll nämlich für 80 Prozent des Verbrauchs ein reduzierter Gaspreis von 12 Cent/kWh gelten.
SWM gibt Spartipps und Versprechen
Warum wird es jetzt so teuer? "Die SWM können die extrem hohen Beschaffungskosten nicht mehr abfedern", sagt Stefan Tauber, der Leiter des Kundenservice der Stadtwerke. Er empfiehlt SWM-Kunden darum, den monatlichen Abschlag zu erhöhen (per Online-Formular oder Brief, den die SWM noch verschickt), so wird die drohende Nachzahlung bei der Jahresrechnung kleiner.
Die SWM bittet außerdem Kunden, die mit der höheren Gasrechnung Probleme bekommen, sich zu melden. Ein Ratenplan, ein verschobener Zahlungstermin oder soziale Unterstützungsmöglichkeiten sind Möglichkeiten, um dem Problem zu begegnen. "Niemand muss wegen Zahlungsschwierigkeiten frieren", verspricht Tauber.
Zusätzlich zur Energiesparberatung haben die SWM außerdem einen Wärmefonds aufgesetzt in der Höhe von 20 Millionen Euro, der arme Menschen unterstützen soll. Die Gelder aus dem Fonds wollen die Stadtwerke ab Januar 2023 verteilen.
Fernwärme: Erhöhung um gut 17 Prozent
Bei der Fernwärme steigen die Preise zunächst weniger stark als beim Gas. Wie die Stadtwerke bereits Ende September mitgeteilt haben, ist der Grundpreis zum 1. Oktober 2022 um 2,4 Prozent angehoben worden, der Arbeitspreis erhöhte sich um 17,3 Prozent. Laut Stadtwerken werden nicht alle Preissteigerungen an die Kunden weitergegeben. Sonst hätte es die Kunden laut Stadtwerken 73,9 Prozent mehr gekostet.
Temperatur: Welche Untergrenzen gelten?
Sie haben es sicher schon einmal gehört. Und es ist wahr: Man kann im Schnitt sechs Prozent des Energieverbrauchs sparen, wenn die Temperatur nur um ein Grad abgesenkt wird, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Das Problem: Jeder Mensch hat ein anderes Temperaturempfinden. Welche Temperaturen empfehlen eigentlich Energie- und Umweltexperten?
20 bis 22 Grad für Wohnräume wie das Wohn- und Esszimmer sowie für Kinderzimmer und Arbeitsraum, lautet der übliche Tipp.
Das erreicht man mit Stufe 3 am mechanischen Thermostat. Im Schlafzimmer reichen die Empfehlungen von 16 bis 18 Grad, das entspricht Stufe 2. Auch in der Küche kann etwas weniger geheizt werden, denn hier produziert man beim Kochen und Backen sowieso Wärme. 18 Grad werden in der Regel genannt (Stufe 2 bis 3). In weniger genutzten Räumen reichen 16 Grad (Stufe 2) aus – aber nicht weniger, sonst droht auf Dauer Schimmelbildung.