Gartenstädte: CSU kämpft gegen Nachverdichtung

Die CSU will die grünen Idyllen schützen: Die Bewohner der Gartenstädte wehren sich gegen größere Gebäude und den Abriss von alten und kleinen Häusern.
Willi Bock |
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In der Hederichstraße (Lerchenau) stand dieses kleine Haus allein auf einem großen Grundstück.
Bündnis Gartenstadt München 6 In der Hederichstraße (Lerchenau) stand dieses kleine Haus allein auf einem großen Grundstück.
Heute stehen dort zwei Wohnhäuser.
Bündnis Gartenstadt München 6 Heute stehen dort zwei Wohnhäuser.
Dieses typische 50er-Jahre-Haus stand in der Hainbuchenstraße (Lerchenau).
Bündnis Gartenstadt München 6 Dieses typische 50er-Jahre-Haus stand in der Hainbuchenstraße (Lerchenau).
... und wurde durch diesen kompakten Neubau mit Garage und Vorplatz ersetzt.
Bündnis Gartenstadt München 6 ... und wurde durch diesen kompakten Neubau mit Garage und Vorplatz ersetzt.
Dieses kleine Häuschen stand in der Jacobistraße 14 (Denning) auf erhöhtem Baugrund.
Bündnis Gartenstadt München 6 Dieses kleine Häuschen stand in der Jacobistraße 14 (Denning) auf erhöhtem Baugrund.
... und wurde durch dieses Mehrfamilienhaus ersetzt, das bis zur Straßenebene reicht.
Bündnis Gartenstadt München 6 ... und wurde durch dieses Mehrfamilienhaus ersetzt, das bis zur Straßenebene reicht.

München - Eines ist in München seit Jahren immer gewiss: Sobald irgendwo gebaut wird, gibt es dagegen Proteste. Ob es die Erweiterung einer Siedlung ist oder der immer größer werdende Widerstand gegen dichteres Bauen in den Gartenstädten. Die CSU hat sich jetzt schützend vor die grünen Oasen gestellt.

Die Gartenstädte sind eine Erfindung des frühen vorigen Jahrhunderts. In einer Zeit, als München noch durch Eingemeindungen neuen Bauraum fand. Große Gärten, üppiges Grün, Natur-Idyllen. Doch die rasant wachsende Stadt macht auch beim Bauen gegen die Wohnungsnot vor den Gartenstädten nicht mehr Halt. Oft sind es die Eigentümer selber, die auf den opulenten Grundstücken „für die Kinder“ dazubauen wollen.

Inzwischen haben sich rund 20 Initiativen zum „Bündnis Gartenstadt München“ zusammengeschlossen. Ihr Sprecher Andreas Dorsch zog gestern im Presseclub gegen dichteres Bauen in den Gartenstädten vom Leder. „Es ist ein Verlust an Lebensqualität, an Grün, an Architektur, an Vorgärten und an Ortsbild.“ Quer durch München hat er vorher und nachher bei Nachverdichtung fotografiert und dabei manchen architektur-ästhetischen Schandfleck entdeckt. Dabei schimpft er auch auf seine bauwilligen Nachbarn: „Der Bauherr kann machen, was er lustig ist.“ Seine These: Weniger bauen könnte Mieten günstiger machen.

Fakt ist: 1993 wurde die strenge Gartenstadtsatzung der Stadt vom Gericht gekippt. Wer gegen dichteres Bauen ist, muss den Bebauungsplan ändern und das Baurecht vermindern – eine indirekte Form von Enteignung.

Die Stadträte Robert Brannekämper und Johann Stadler stellen sich an die Seite der Gartenstädter. Wobei Brannekämper moderater auftritt: „Wir wissen, dass Wohnraum knapp ist. Aber wir müssen intelligent nachverdichten, wo es geht.“ Man müsse den Charakter der Gartenstädte bewahren. Das Planungsreferat müsse sich strenger an die Vorgaben der Baulinien halten und weniger Ausnahmen gestatten: „Die Frage ist, mit welchem Maß baue ich hinein?“

Die CSU meint: Es solle lieber in neuen Baugebieten höher gebaut werden oder in bestehenden Quartieren die Gebäude erhöht werden. Brannekämper: „Manchmal gehen auch fünf statt nur drei Geschosse.“

 

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