Gardasee-Unfall: Gutachter gibt Opfern Mitschuld

Die Verteidigung der beiden Münchner Angeklagten überrascht beim Prozess.
von  AZ
Ein neues Gutachten soll im Prozess um den Bootsunfall auf dem Gardasee nun die Mitschuld der Opfer beweisen. (Archivbild)
Ein neues Gutachten soll im Prozess um den Bootsunfall auf dem Gardasee nun die Mitschuld der Opfer beweisen. (Archivbild) © Gabriele Strada/AP/dpa/Bildarchiv

München/Brescia - In Brescia wird derzeit der tödliche Bootsunfall auf dem Gardasee vom vergangenen Juni verhandelt. Angeklagt sind zwei Münchner, die in der Unfallnacht ihr Motorboot in das Holzboot eines jungen Paares gesteuert haben sollen. Das Paar kam ums Leben.

Gutachten soll Mitschuld der Opfer belegen

Jetzt hat die Verteidigung der Angeklagten laut "Kronen Zeitung" ein Gutachten präsentiert, das den Opfern offenbar eine Mitschuld gibt. Demnach hätte das Boot des Paares dem Motorboot ausweichen müssen. Die Opfer hätten gegen Schifffahrtsbestimmungen verstoßen.

Auch dass die Münchner mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren, werde von dem Gutachter bezweifelt. Die Berechnungen der Geschwindigkeit, die auf Aufnahmen einer Kamera gründen, seien verzerrt. Das Motorboot sei langsamer gefahren.

Die "Kronen Zeitung" zitiert den Vater eines Opfers: "Sie haben zwei junge Menschen getötet. Ihnen die Schuld zuzuschieben, ist unpassend."

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