Garching gibt's jetzt auch im Weltraum

Garching bei München - So ein tolles Geschenk bekommt man nicht alle Tage. Ab jetzt gibt’s Garching nicht nur bei München, sondern auch noch draußen im Weltall. Die Universitätsstadt hat ab jetzt einen eigenen kleinen Planeten. „Ein großzügiges Geschenk“, lobt Bürgermeister Dietmar Gruchmann. „Das sind gigantische Perspektiven für die Stadtentwicklung“, scherzt der SPD-Mann.
Allerdings hat die Sache einen Haken. Der Planet hat einen Durchmesser von allerhöchstens zwei Kilometer. Die knapp 16 500 Einwohner der Universitätsstadt hätten also kaum alle Platz. Außerdem gibt’s dort kein Wasser und auch kein Leben.
Zum anderen ist Garching im All ziemlich schwer zu erreichen. Der Planet befindet sich nämlich weit draußen, irgendwo zwischen Mars und Jupiter zieht er seine Bahn in ungefähr 150 Millionen Kilometer Entfernung.
Bei dieser Distanz ist es nicht einfach mit einer Verlängerung der U-Bahn getan, wie damals von Garching bis zum Campus. Mit dem Raumschiff würde der Flug zwischen zwei und drei Jahre dauern.
Zwei Wissenschaftler, Thomas Müller, Experte beim Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, und Felix Hormuth aus Heidelberg, waren nach einem Besuch im Garchinger Biergarten auf die Idee mit der Namenspatenschaft gekommen. Hormuth hatte vor zehn Jahren ein Praktikum in Garching absolviert.
Im Herbst machten sie auf einer Bürgerversammlung den Vorschlag öffentlich. Der Planet ist ein Geschenk zur 1100-Jahr-Feier der Stadt und wurde am Freitag offiziell dem Bürgermeister übergeben.
Der Planet Garching ist übrigens etwas älter als die Universitätsstadt – er entstand vor etwa 4,5 Milliarden Jahren zusammen mit dem gesamten Sonnensystem.
Mit einem geeigneten Teleskop kann man den Planeten im Januar von Garching aus beobachten, dann steht er der Erde am nächsten.