Gänse-Heinrich-Gans lebt jetzt im Tierheim!

Weil die Versorgung des einsamen Wasservogels nicht gesichert war: Amtsveterinär schaltet den Tierschutzverein ein. Die Gans "Troja" von Gänse-Heinrich lebt jetzt im Tierheim.
Natalie Kettinger |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Seit Mittwochnachmittag lebt der Gänserich im Tierheim in Riem.
Münchner Tierschutzverein 5 Seit Mittwochnachmittag lebt der Gänserich im Tierheim in Riem.
Die Tierschützer haben festgestellt, dass der Gänserich nicht nur unterernährt ist und Durchfall hat, ...
Münchner Tierschutzverein 5 Die Tierschützer haben festgestellt, dass der Gänserich nicht nur unterernährt ist und Durchfall hat, ...
...sondern auch Schürfwunden am Schnabel...
Münchner Tierschutzverein 5 ...sondern auch Schürfwunden am Schnabel...
... und an anderen Körperstellen. "Wir müssen ihn erst einmal aufpäppeln", sagt eine Tierschutz-Inspektorin.
Münchner Tierschutzverein 5 ... und an anderen Körperstellen. "Wir müssen ihn erst einmal aufpäppeln", sagt eine Tierschutz-Inspektorin.
So kannten die Münchner das skurrile Gespann: Heinrich Schön mit Gänserich Troja vor der Oper.
D. Matkovic 5 So kannten die Münchner das skurrile Gespann: Heinrich Schön mit Gänserich Troja vor der Oper.

München - Gekannt haben den Gänse-Heinrich, der jetzt mit 67 Jahren gestorben ist, wohl die meisten Münchner. Vom Sehen. Schließlich war der grantelnde Sonderling viel in der Stadt unterwegs, meist mit Gänserich Troja im Schlepptau.

Gemocht haben den streitbaren Thüringer jedoch nur wenige. Weil er häufig betrunken war, dann laut wurde – und seine Gans misshandelte. „Er konnte aber auch sehr nett sein“, sagt Manuela J., die sechs Jahre lang seine Freundin war.

Die Bayreutherin (62) hat in den letzten Tagen viel mitgemacht: Am Samstag starb Heinrich Schön an akutem Organversagen. Am Dienstag stürzte Manuela J. mit dem Fahrrad. Sie brach sich den Schienbeinkopf und konnte den verwaisten Gänserich nicht mehr versorgen.

Am Mittwoch erfuhr sie im Krankenhaus, dass der Tierschutzverein Troja abgeholt hatte. „Dabei hat der Heinrich doch immer gesagt, das ist unsere Gans“, erzählt sie traurig.

„Die Gans hat uns zusammengebracht.“ Bei einem Besuch in München sei der Gänse-Heinrich samt gefiedertem Begleiter an ihr vorbei geradelt. „So etwas hatte ich noch nie gesehen.“ Man kam ins Gespräch. Fortan pendelte Manuela J. zwischen Bayreuth und Thalkirchen, wo Heinrich Schön die Gans auf dem Grundstück eines Bekannten hielt – wenn er sie nicht in der Stadt zur Schau stellte.

Lesen Sie auch: Finger weg von Baby-Häschen!

Aber viel erzählen kann selbst Manuela J. nicht über den Gänse-Heinrich. „Er war Schäfer in Thüringen und hat später in München als Metzger gearbeitet. Wegen einer Hautkrankheit musste er aufhören.“

Als er 2012 seine Wohnung verlor und obdachlos wurde, beschmierte er die Hauswand des Vermieters. Schön landete in Stadelheim. „Er saß drei Monate in U-Haft und ich war die einzige, die ihn besucht hat“, sagt Manuela J. Sie weiß, dass Schön einmal eine Gans stranguliert hat, dass er auch mit dem Nachfolger nicht zimperlich war und der Tierschutzverein seit Jahren forderte, ihm Troja wegzunehmen. „Der Alkohol hat alles kaputt gemacht“, sagt sie.

Eigentlich wollte sich Manuela J. jetzt um die Gans kümmern. Der Sturz kam dazwischen. Der Amtsveterinär alarmierte den Tierschutzverein, seit Mittwoch lebt Troja in Riem.

Dort ist man froh, sich endlich um ihn kümmern zu können. „Der Gänserich ist total abgemagert und verhaltensgestört. Er hat sich die Federn am Bauch ausgerupft, hat Durchfall und Schürfwunden“, so eine Tierschutz-Inspektorin. „Wir päppeln ihn jetzt erst einmal auf.“

Lesen Sie auch: Neuer Cannabis-Bioladen mit Volksbegehren

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.