Gab Uli Hoeneß das Malteser-Kreuz unter Druck zurück?
München - Uli Hoeneß (62) hat bereits Anfang September den Bayerischen Verdienstorden an die Staatskanzlei in München zurückgeben lassen. Das sagte Hoeneß-Anwalt Michael Nesselhauf am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Er stellte zugleich klar, dass der Ex-Präsident des FC Bayern München damit keineswegs auf Distanz zu Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und anderen Politikern habe gehen wollen.
Ausschließliches Motiv sei vielmehr gewesen, dass die Staatskanzlei eine Rückgabe angeregt habe. Nur wenige Wochen nach Hoeneß' Haftantritt habe die Staatskanzlei in einem Telefonat mit einem der Verteidiger erklärt, es gebe eine Art ungeschriebenes Gesetz: Wer zu einer Strafe ohne Bewährung verurteilt worden sei, müsse den Verdienstorden zurückgeben. Daraufhin entschied Uli Hoeneß nach Angaben seines Anwalts, die Auszeichnung durch seine Frau und seine Kinder an Seehofer persönlich zurückzugeben. Auf Vorschlag des Ministerpräsidenten habe es dann am 8. September das Treffen gegeben.
In Folge der Gerichtsverhandlung wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro am Münchner Landgericht wurde Hoeneß am 13. März zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Am 2. Juni trat er seine Haftstrafe im Gefängnis an, am 20. September bekam der 62-Jährige seinen ersten Ausgang.