G7: Jetzt kommt der Verkehrskollaps!
Demonstrationen, Straßensperren, freie Fahrt nur für G7-Delegationsmitglieder – die Münchner brauchen jetzt gute Nerven. Auf den Straßen in und um München ist mit einem G7-Verkehrskollaps zu rechnen.
München – Fast täglich Demos, unzählige Straßensperren und Konvois mit G7-Delegationsmitglieder, die von ihren Hotels in München mit Polizeischutz nach Elmau begleitet werden. In den kommenden Tagen müssen die Münchner starke Nerven beweisen. Bis einschließlich Montag muss mit chaotischen Verhältnissen für Normalbürger gerechnet werden. Planen Sie mehr Zeit für Ihre Wege ein, raten Polizei, Stadt und Verkehrsbetriebe unisono. Auch, wenn Sie zum Flughafen wollen, müssen Sie wegen der An- und Abreise der G7-Delegationsmitglieder bis einschließlich Montagabend mit Verzögerungen rechnen.
Es trifft aber nicht nur den Autoverkehr. Erhebliche Einschränkungen wird es auch bei Bus und Trambahnen geben. Wegen des Demo-Geschehens kann es außerdem zu zeitweiligen Sperrungen der U-Bahnhöfe Karlsplatz, Sendlinger Tor und Odeonsplatz kommen.
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Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) rät, die Münchner Innenstadt an Fronleichnam möglichst weiträumig zu umfahren – wer das kann. An diesem Tag findet erst die Fronleichnamsprozession statt, dann eine Großdemonstration.
Die Veranstaltungen und Versammlungen im Einzelnen:
Am Donnerstag, (4. Juni), 9 Uhr, beginnen auf dem Marienplatz die Fronleichnamsfeierlichkeiten. Kardinal Reinhard Marx hält ein Pontifikalamt ab. Danach ziehen die Gläubigen in einer Prozession entlang der Residenz- und Theatinerstraße. Sie endet wieder am Marienplatz, wo der eucharistische Segen gespendet wird. Bei schlechtem Wetter finden die Feierlichkeiten in der Frauenkirche statt. Die Polizei rechnet mit etwa 4000 Teilnehmern.
Kaum ist die Prozession beendet, beginnt am Stachus um 14 Uhr die größte Demo in diesen Tagen. Ihr Motto: „G7 Wirtschafts-Gipfel. TTIP stoppen, Armut bekämpfen, Klima retten“. Angemeldet sind 15 000 Teilnehmer. Laut Polizeivizepräsident Robert Kopp können es auch deutlich mehr werden.
Gegen 15.30 Uhr werden die Demonstranten über Sonnenstraße, Sendlinger-Tor-Platz, Blumenstraße, Frauenstraße, Isartorplatz, Thomas-Wimmer-Ring, Karl-Scharnagl-Ring, Franz-Josef-Strauß-Ring, Von-der-Tann-Straße, Ludwigstraße zum Odeonsplatz gehen. Ende: gegen 19 Uhr.
Ebenfalls an Fronleichnam, um 14 Uhr treffen sich etwa 25 G7-Gegner vor dem Königshof, um von dort nach Tölz zu radeln.
Am Freitag, 5. Juni, findet am Odeonsplatz von 10 bis 22 Uhr eine Versammlung von etwa 300 Teilnehmern mit leuchtenden Luftballons statt. Veranstalter ist „One“, eine amerikanische, international agierende Organisation, die gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten kämpft.
Am Samstagvormittag, 6. Juni, werden 250 „One“-Aktivisten mit Masken der G7-Staats- und Regierungschefs durch die City laufen.
Eine „antifaschistische Liberation-Tour G7“ startet am Samstag um 8.30 Uhr vor dem NS-Dokumentationszentrum. Das Motto der etwa 50 Teilnehmer: „Kein Frieden mit der Alpenfestung! Bestrafung der NS-Täter! Entschädigung aller NS-Opfer!“
„Zusammen gegen Armut, jetzt oder nie – Zeit zu handeln“ lautet das Motto des großen Events auf dem Königsplatz am Samstag von 15 bis 19 Uhr (Einlass ab 13 Uhr). Unter anderem treten auf: Afrojack, Michael Mittermeier, Radio Doria mit Jan Josef Liefers, Claudia Koreck und Usher. Auch Entwicklungsminister Gerd Müller will kommen. Der Eintritt ist frei. Die Polizei rechnet mit bis zu 17 000 Besuchern.
Verkehrsbehinderungen: Auf dem gesamten Mittleren Ring, Altstadtring, innerhalb des Altstadtrings sowie vielen weiteren Straßen ist mit Behinderungen zu rechnen. 1 300 Haltverbote wurden aufgestellt, bis Dienstag wurden schon 19 Autos abgeschleppt. Am Sonntagabend wird die Maximilianstraße wegen eines Empfangs in der Residenz voraussichtlich von 19 bis 21 Uhr gesperrt.
Hier wird abgeschleppt!
Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald sind ab Freitag (5. Juni) bis Ende des G7-Gipfels für den Transitverkehr nicht mehr zu erreichen. Wer von München aus auf der Garmischer Autobahn unterwegs ist, muss bei Sindelsdorf runter von der Autobahn.