G7-Demonstrant verurteilt

Ein 24-jähriger Stuttgarter gibt zu, dass er während einer G7-Demo in Garmisch Polizisten attackiert hat. Das Urteil: 20 Monate zur Bewährung.
John Schneider |
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Für seine Attacken kassierte Paul R. eine Bewährungsstrafe.
jot Für seine Attacken kassierte Paul R. eine Bewährungsstrafe.

München - Landfriedensbruch, versuchte und vollendete Körperverletzung – das waren die Vorwürfe, denen sich am Dienstag ein 24-jähriger Stuttgarter vor dem Amtsgericht München stellen musste. Er hatte bei einer G7-Demo in Garmisch Polizisten attackiert.

Der Hintergrund: Als die G7-Demonstranten am 6. Juni gegen 16 Uhr ein Theaterstück auf der Straße aufführten, kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Laut Anklage hatten sich Demo-Teilnehmer mit Schutzschildern aus Styropor versorgt und dann die Einsatzkräfte getreten, geschlagen und Gegenstände auf die Polizisten geworfen.

Unter den Angreifern war auch Paul R. (Name geändert). Der Stuttgarter hatte sich zwar mit Sturmhaube und Visier vermummt, konnte aber später identifiziert werden.

Verschiedene Videos, die dem Gericht vorlagen, zeigen den Tatablauf. Der Schüler soll demnach um exakt 16.23 Uhr eine Glasflasche in Richtung von Polizeibeamten geschleudert, dabei aber versehentlich einen Journalisten getroffen haben. Minuten später warf er eine Holzlatte im Stile eines Speerwerfers auf die Polizisten.

Er traf einen der Einsatzkräfte. Der erinnert sich im Zeugenstand noch an einen dumpfen Schlag. Zunächst habe er noch gedacht, dass er mit dem Helm eines anderen Polizisten zusammengestoßen sein könnte. Später haben ihm Kollegen dann erklärt, dass er aus drei Metern Entfernung von einer Latte getroffen wurde. Verletzt wurde er dabei zwar nicht, Strafanzeige stellte der Polizist dennoch.

Paul R. hatte noch nicht genug. Erst tauchte er in der Menge der Demonstranten unter, dann griff er sich Topfpflanzen, warf diese auf die Polizei – ohne zu treffen. Zuletzt versuchte er noch, Pflastersteine aus der Straßendecke herauszuhebeln, um auch diese auf die Polizisten zu werfen. Das gelang ihm aber nicht.

„Die Vorwürfe werden vollumfänglich eingeräumt“, sagte sein Anwalt Marco Noli gleich zu Prozessbeginn im Namen seines Mandanten. Weitere Fragen wolle dieser aber nicht beantworten. Das Gericht honorierte das umfassende Geständnis und setzte die Haftstrafe von 20 Monaten zur Bewährung aus. Paul R. muss zudem 900 Euro zahlen.

 

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