Fußgängerzone: Die gute Stube wird größer

Die Fußgängerzone wird im nächsten Jahr in die Sendlinger Straße und Dultstraße erweitert. Denkmalpfleger sind gegen eine Begrünung. Und auch die alten Pflanztröge sollen weg
ALTSTADT - Die gute Stube von München wird größer: Die Fußgängerzone wird im kommenden Jahr um 3100 Quadratmeter wachsen. Im nächsten Frühjahr soll damit begonnen werden, in der Sendlinger Straße den Abschnitt zwischen der Hackenstraße und dem Färbergraben autofrei zu gestalten. Der Bezirksausschuss und die Anlieger haben den Plänen des Baureferats zugestimmt. Nächste Woche soll der Stadtrat seinen Segen dazu geben. Der war bisher grundsätzlich dafür.
Der Start hängt von der Bauentwicklung der „Hofstatt“ auf dem alten SZ-Gelände ab, informiert Baureferentin Rosemarie Hingerl. Es kann erst begonnen werden, wenn die Baustellenzufahrt dort an der Hofstatt nicht mehr gebraucht wird. Bauzeit: Sechs Monate. Kosten: 1,1 Millionen Euro. Der Färbergraben und die Hackenstraße bleiben als Erschließungsstraßen für das Hackenviertel weiter erhalten. Der neue Fußgängerbereich erstreckt sich damit auf die Dultstraße (zehn Meter breit) und den Abschnitt in der Sendlinger Straße (19,50 Meter breit).
Die Gestaltung orientiert sich an der alten Fußgängerzone: Natursteinplatten aus dunkelgrauem Basalt und Leuchten der Marke „Alt München“. Die Lampen werden in der Mitte der Straße entlang der farbig erkennbaren Abflussrinnen aufgestellt. Der ganze Bereich wird barrierefrei gestaltet, so das Baureferat. Die Zugänge zu den Passagen werden im Belag farblich hervorgehoben. Die Sendlinger Straße und die Dultstraße werden aber nicht grüner. Die Denkmalpfleger seien gegen Begrünung und Baumpflanzungen, schreibt das Baureferat in einer Vorlage für den Stadtrat.
Man sei da im Bereich des mittelalterlichen Stadtkerns. Deswegen sollen dort auch künftig keine Pflanztröge mehr aufgestellt werden – die dort seit Jahrzehnten problemlos die Straße zierten. Sollte aber jemand die bunten Pflanztröge wieder wollen, müsse das „in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege erfolgen“ – was man nicht wirklich begreifen muss. Für die Radfahrer werden zwei Radlabstellflächen mit 54 Plätzen geschaffen: In den Eingangsbereichen der Dultstraße und der Hackenstraße. Also nicht mehr vor einzelnen Häusern, wie bisher. Die Behindertenparkplätze werden in den südlichen Bereich der Sendlinger Straße zu den Taxiplätzen verlegt. Willi Bock