Kommentar

Fußgänger in der Stadt: Oft vernachlässigt

AZ-Lokalchefin Sophie Anfang über einen Fußgänger-Beauftragten für München.
von  Sophie Anfang

Lebenswerte Städte sind begehbare Städte. Wo die Menschen flanieren, entstehen Straßen mit Freizeitwert.

 

Der Raum in der Stadt ist begrenzt - für alle

Fußgänger werden in der Stadtplanung oft vernachlässigt - und ihr Raum oft gekapert, von Parkern und auch von Radlern. Dabei kann man mit einfachen Kniffen so vieles besser machen: Baustellen nicht so genehmigen, dass sich Fußgänger an Absperrungen entlang schlängeln oder den Kinderwagen über Kabelkanäle hochwuchten müssen.

Oder bei der Fassadengestaltung daran denken, dass monotone Fassaden zu faden Häuserschluchten führen, durch die niemand zu Fuß gehen will. Oder: verkehrsberuhigte Straßen fördern.

Begrüßenswert ist deshalb, dass die CSU die Fußgänger für sich entdeckt hat - wenn auch nicht als erste Partei.

Zur Wahrheit gehört aber: Wenn Raum für Fußgänger geschaffen wird, wird man diesen Platz anderen Verkehrsteilnehmern, und dann vor allem Autos, nehmen müssen. Es gibt nicht unbegrenzt Platz in der Stadt. Wer anderes verspricht, ist unehrlich.

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