Fughafen München: Einsatzreiches Pfingstwochenende für die Bundespolizei

München - Am langen Pfingstwochenende hatte die Bundespolizei am Münchner Flughafen einiges zu tun. Neben Hilfeleistungen bei verlorenene Pässen gab es auch zwei Festnahmen und eine unlustige Bombendrohung.
Den Anfang machte ein 28-jähriger Deutscher, der Samstagmorgen (3. Juni) nach Antalya fliegen wollte. Bei der Ausreisekontrolle stellten Bundespolizisten einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Würzburg fest. Der Mann sollte entweder 60 Tage ins Gefängnis oder knapp 2.000 Euro Strafe zahlen, da er ohne Fahrerlaubnis gefahren war. Weil der 28-Jährige so viel Geld nicht hatte, zahlte sein Vater die geforderte Strafe bei der zuständigen Polizeiinspektion in Gunzenhausen ein. So blieb dem jungen Mann zwar das Gefängnis erspart, seinen Flug verpasste er allerdings trotzdem.
Nachmittags stellten die Beamten dann einen 50-jährigen deutschen Staatsbürger fest, der von München nach Doha fliegen wollte. Das Amtsgericht Augsburg suchte den Mann per Haftbefehl wegen Steuerhinterziehung. Vor die Wahl gestellt, entweder 35 Tage ins Gefängnis zu gehen oder knapp 1.200 Euro Strafe zu zahlen, entschied sich der Mann für das Geld. Nach Bezahlung der Strafe konnte er seinen Flug nach Qatar antreten.
Kein Zugang zum Flugzeug - Bombe im Gepäck?
Ein böses Nachspiel wird das Verhalten eines 44-jährigen Familienvaters haben. Nachdem er von seiner Fluggesellschaft wegen unzureichender Dokumente nicht mitgenommen wurde, gab er an, in seinem Koffer sei eine Bombe. Offensichtlich wollte er damit die Herausgabe seines Gepäcks erzwingen, welches sich bereits an Bord befand und nicht mehr ausgeladen werden sollte.
Der Einsatzleiter der Bundespolizei stoppte daraufhin die Abfertigung und ließ das Gepäck durch Spezialkräfte überprüfen. Nachdem dies ergebnislos war, wurde der Familienvater der für die Strafverfolgung in solchen Fällen zuständigen Landespolizei übergeben. Nun erwartet ihn eine Anzeige wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung einer Straftat. Mit etwa 20-minütiger Verspätung hob der Flieger dann Richtung Doha ab, an Bord die Ehefrau und die zwei Kinder. Der Mann blieb in München und muss sich demnächst für seine Äußerung verantworten.
Aber auch im Servicebereich hatten die Bundespolizei am Pfingstwochenende viel zu tun. Allein von Freitag bis Montag wurden etwa 100 Reiseausweise als Passersatz und Notreiseausweise ausgestellt, um damit Passagieren den Weg in den Urlaub zu ermöglichen.
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