Fürstin Gloria von Thurn und Taxis: Sie darf wieder mitfeiern

Die Fürstin darf nach fünf Jahren endlich auchmal wieder auf dem begehrten Sommerempfang des Landtags dabei sein und kommt zusammen mit ihrem Sohn Fürst Albert. Auf dem Fest feiert sich die Creme der bayerischen Gesellschaft mit so vielen verdienten Bürgern wie noch nie
von  Abendzeitung
Fürstin Gloria ist nach fünf Jahren Verbannung wieder dabei
Fürstin Gloria ist nach fünf Jahren Verbannung wieder dabei © imago

MÜNCHEN/SCHLEIßHEIM - Die Fürstin darf nach fünf Jahren endlich auchmal wieder auf dem begehrten Sommerempfang des Landtags dabei sein und kommt zusammen mit ihrem Sohn Fürst Albert. Auf dem Fest feiert sich die Creme der bayerischen Gesellschaft mit so vielen verdienten Bürgern wie noch nie

Die Rückkehr aus der Verbannung: Nach fünf Jahren darf Fürstin Gloria wieder auf das begehrteste und wichtigste Fest Bayerns. CSU-Fraktionschef Georg Schmid hat sichhöchstpersönlich dafür eingesetzt, dass die schillernde Adelige aus Regensburg eingeladen ist, als Landtagspräsidentin Barbara Stamm am Dienstagabend beim großen Sommerempfang in Schloss Schleißheim Hof hält. An ihrer Seite Sohn Albert (27), der 12. Fürst von Thurn und Taxis. Nirgendwo sonst wird um eine Einladung derart gebuhlt wie bei diesem Event. 2400 Gäste haben heuer die Ehre. So viele waren’s noch nie.

Draußen vor dem Schloss bläst das Musik-Korps der Bayerischen Polizei den Durchlauchten den Marsch. Gloria im grün-rosa Seidendirndl schwärmt: „Das ist das tollste Fest in ganz Deutschland. Ich war gerade beim Sommerfest des Bundespräsidenten in Schloss Bellevue, aber hier ist es viel schöner.“ Für Fürst Albert, der mit dunklem Vollbart und kurzer Lederhose aussieht wie Ludwig Ganghofers „Jäger von Fall“, ist es die Premiere: „Ich find’s einfach toll hier“, stimmt er in den Jubel seiner Mutter ein. Die war bei Stamms Vorgänger Alois Glück imUngnade gefallen.

Er hatte die Fürstin aus Regensburg 2005 eiskalt von der Einladungsliste gestrichen und ein paar Moderatorinnen des Bayerischen Rundfunks dazu. Glück war gegen Schicki-Mickis und Promis allergisch. In den Jahren zuvor hatte Gloria auf den Schlosstreppen von Schleißheim jedesmal für Aufsehen gesorgt. „Herzlich willkommen“, begrüßt sie Landtagspräsidentin Barbara Stamm.

Während die beiden Damen auf der Schlosstreppe Frieden schließen, werden auch unten im Schlosspark Verhandlungen für einen Waffenstillstand geführt: Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser- Schnarrenberger (FDP) bringt in einer Geschenktüte eine Biographie über den chilenischen Diktator Augusto Pinochet mit und überreicht sie Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU): „Die können Sie im Urlaub lesen.“ Die Kronprinzessin von Horst Seehofer hatte den Liberalen vorgeworfen, „sozialistische Familienpolitik à la Pinochet“ zu betreiben. Leutheusser- Schnarrenberger: „Der war kein Sozialist, sondern ein Militärdiktator.“ Haderthauer bedankt sich: „Mei, is des süß.“

Da drängt sich gleich Ministerpräsident Horst Seehofer dazu. Krempelt in Schlägermanier die Ärmel seines Trachtensakkos hoch und pöbelt Schnarri an: „Was war denn jetzt wieder los?“ Die Liberale hatte Anfang der Woche gegen die CSU gegallt. Seehofer: „Ich weiß nicht, was Sie haben, jetzt will ich die nächsten vier Wochen aber nichts mehr hören.“

Die Wittelsbacher vertritt an diesem Abend Herzog Max in Bayern. Die meisten Glückwünsche gehen an diesem Abend an KunstministerWolfgang Heubisch. Er feiert seinen 64. Geburtstag.

Eingeladen wurde heuer die erfolgreiche Jugend Bayerns: Super-Lehrlinge, Bundessieger im Handwerk, die schlauesten Abiturienten und Studenten. „Sie haben etwas von der fröhlichen und entspannten Stimmung mitgebracht, die wir in den vergangenen Wochen während der Fußball- WM überall in unserem Lande gespürt haben. Auch wenn das Sommermärchen nicht ganz so ausgegangen ist, wie wir es uns erhofft haben“, lobt Stamm ihre Gäste

Im frisch restaurierten Schloss-Garten flanieren zum heißen Sound der „Pavel Sandorf Big Band“ zwischen Ministern, Wirtschaftsbossen, Schauspielern, Künstlern und viel Volk auch Münchens Erzbischof Reinhard Marx, Landesbischoff Johannes Friedrich und Produzent Dietmar Güntsche, der heuer den Filmpreis bekam und die Deutschlandpremiere seines Films „Der große Kater“ mit Maria Bäumer im Oktober im Landtag feiern wird.

Angela Böhm

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