Für fünf Prozent mehr Lohn: Uni-Ärzte im Warnstreik

Am Herzzentrum sind gestern 100 Mediziner in einen zweistündigen Ausstand getreten: Chirurgen und Kinder-Kardiologen legen die Arbeit nieder. Heute gehen die Aktionen weiter
von  AZ Lokalredaktion

MÜNCHEN Rund 100 Ärzte am deutschen Herzzentrum der Technischen Universität München haben am Montag mit einem zweistündigen Warnstreik für eine bessere Bezahlung demonstriert. Zwischen 7 und 9 Uhr hätten Chirurgen, Anästhesisten und Kinderkardiologen ihre Arbeit niedergelegt, sagte eine Sprecherin des Marburger Bundes Bayern.
Auch auf Patienten hatte der WarnstreikAuswirkungen: Die Termine im Herzzentrum hätten sich verzögert. Die Notversorgung sei aber stets sichergestellt gewesen, betonte Gewerkschaftssprecherin Vanessa Schmidt.

Für den heutigen Dienstag seien weitere Aktionen geplant: Von 7.30 Uhr an wollen die Ärzte an der TU München ihre Arbeit für zwei Stunden niederlegen, ihre Kollegen von der LMU werden zwischen 11.45 und 12.30 Uhr in einer „aktiven Mittagspause” demonstrieren. Für den morgigen Mittwoch sind Aktionen in Würzburg und Erlangen vorgesehen.
Mit den Arbeitsniederlegungen will die Gewerkschaft Marburger Bund ihren Forderungen vor der nächsten Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) am kommenden Donnerstag Nachdruck verleihen.

Der Marburger Bund fordert eine lineare Erhöhung der Gehälter von Uni-Ärzten um fünf Prozent, Verbesserungen in der Gehaltsstruktur und eine bessere Bezahlung von Nachtdiensten. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder bietet 3,75 Prozent mehr Lohn.
„Die Ärzteschaft empfindet das Arbeitgeberangebot als Geringschätzung ihrer Arbeitsleistung, das die bereits begonnene Abwanderung von hochqualifizierten Fachkräften vorantreibe”, kritisierte der Marburger Bund.

Die deutsche Hochschulmedizin sei unter diesen Arbeitsbedingungen nicht mehr attraktiv.

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