Für den guten Zweck: Ein Münchner hat sich hochgetauscht!
München – Philipp Christov ist stolz. „Ich freue mich unheimlich, so weit gekommen zu sein“, sagt der 23-jährige BWL-Student der AZ. Und dazu hat er allen Grund: Am 11. April 2015 startete er eine ungewöhnliche Aktion, um den Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, zu helfen: Hochtauschen gegen Krieg (AZ berichtete).
Die Idee: Einen Gegenstand gegen etwas Wertvolleres eintauschen, das dann wiederum gegen etwas Wertvolleres eingetauscht wird – und das so lange, bis er mindestens 10 000 Euro gesammelt hat. Sein erster Tauschgegenstand war ein Dosentelefon, bestehend aus zwei leeren Kidneybohnen-Dosen und einer Schnur – ein Jahr später hat er jetzt sein Etappenziel erreicht.
"Ich grinse gerade wie ein Fünfjähriger, der ein Ü-Ei geschenkt bekommt"
Momentan tauscht er eine exklusive Feier in der Eventlocation Atmosfaer in Unterschleißheim. 100 bis 150 Personen können daran teilnehmen, was einem Wert von 8000 bis 10 000 Euro entspricht. „Mensch, das ist so gut, ich grinse gerade wie ein Fünfjähriger, der ein Ü-Ei an der Kasse bekommt. Nur noch mehr!“, schreibt Philipp auf der Online-Plattform Facebook.
Am Anfang liefen die Tauschgeschäfte noch im sehr kleinen Stil: Sein Dosentelefon tauschte er mit einer Ladenbesitzerin in Schwabing gegen ein Hand-Gipsabdruckset für Babys. Dafür bekommt er einen 70-Euro- Gutschein vom Münchner Friseur „Lippert’s“.
Es folgen eine öffentliche Empfehlung auf der Online-Plattform Instagram, ein Designer-Rucksack und ein Smart.
Die Schritte werden größer und je mehr Leute auf das Projekt aufmerksam werden, desto mehr Anfragen bekommt Philipp. Schließlich entscheidet er sich, den Smart gegen einen Imagefilm der Münchner Filmagentur „Spreadfilms“ zu tauschen.
Jetzt will Philipp Christov noch weitermachen und etwas Größeres ertauschen
Ein Imagefilm ist besonders für Unternehmen interessant, denn er porträtiert sie in etwa 10 Minuten. Genau das Richtige für die Event-Location Atmosfaer, die Philipp schließlich zu seinem 10 000 Euro-Ziel bringt. Jetzt will er noch einmal weitermachen: Bis Anfang Herbst möchte der Student es bis zu einem Haus gebracht haben, in das dann vielleicht schon Anfang Dezember Flüchtlinge einziehen können.
Er möchte mit seinem Tauschwert vor allem die Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen fördern. „Meine Eltern stammen auch aus dem Ausland und ich finde die Schicksale der Kinder immer besonders traurig. Wenn man jung ist, ist man noch sehr stark beeinflussbar.“