Für bessere Pünktlichkeit: S-Bahn München setzt auf neue Technik

Um die Pünktlichkeit der S-Bahnen in Stoßzeiten zu erhöhen, setzt die Bahn künftig Manpower am Bahnsteig und eine ganz neue Technologie ein.
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Reisendenstromlenker Al-Fatih Omar Ahmed am Hauptbahnhof S-Bahn
Reisendenstromlenker Al-Fatih Omar Ahmed am Hauptbahnhof S-Bahn

Um die Pünktlichkeit der S-Bahnen in Stoßzeiten zu erhöhen, setzt die Bahn künftig Manpower am Bahnsteig und eine ganz neue Technologie ein.

München – Mit der S-Bahn und der Pünktlichkeit ist es in München ja immer so eine Sache. Die Auslöser für Verspätungen sind vielfältig und oft unberechenbar. Da fällt schon mal ein Signal aus, oder eine Weiche macht nicht mit oder ein Polizeieinsatz funkt dazwischen. Oft sind es aber auch nur Kleinigkeiten oder schlicht die Masse an Fahrgästen, die den Fahrplan gerade genug ausbremsen, dass es vor allem in den Stoßzeiten und auf der Stammstrecke zu Verspätungen und langen Gesichtern am Bahnsteig kommt. Solche Störungen will die S-Bahn München jetzt mit einem Pilotprojekt und dem Einsatz einer innovativen Technologie minimieren.

"Reisendenstromlenker" ist die etwas sperrige Bezeichnung für Servicemitarbeiter wie Al-Fatih Omar Ahmed (Bild), die künftig mit Warnweste und Headset an den hochfrequentierten Bahnsteigen für einen reibungslosen Ein- und Aussteigeablauf sorgen sollen. Denn wenn auf der Stammstrecke alle zwei Minuten eine S-Bahn einfährt, könnte schon ein einziger Trödler oder eine ungünstig stehende Menschentraube für Verzögerungen sorgen.

Neue Audio-Technik: Die Anweisungen hört nur der, den es betrifft

Dass in solchen Fällen nicht der ganze Bahnsteig von den Anweisungen des Reisendenstromlenkers genervt wird, setzt die Bahn auf das innovative Audiosystem HOLOPLOT. Die Technologie des gleichnamigen deutschen Start-Ups erlaubt es dem Reisendenstromlenker, die Schallwellen seiner Durchsagen über spezielle Lautsprecher an der Decke auf einen engen Raum zu konzentrieren.

Soll heißen: Den Anschiss hören nur die, die es betrifft. Alle anderen bekommen davon wenig bis nichts mit. Karl-Heiz Ferstl, Leiter Betrieb der bayerischen Bahnhöfe, drückt es ein wenig diplomatischer aus: "HOLOPLOT ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Digitalisierung den Kundenservice an Bahnhöfen verbessern kann. Für die Reisenden ist der Mehrwert deutlich spürbar. Durchsagen werden nicht nur besser verständlich, sondern ich höre auch nur die Informationen, die für mich relevant sind."

Und außerdem geht's ja nicht nur ums Maßregeln. Die Reisendenstromlenker sollen die Fahrgäste gleichmäßiger über die Bahnsteige und auf die S-Bahn-Türen verteilen und dichtmachen, wenn der Zug voll ist. Auch für Reiseauskünfte stehen sie laut Bahn gerne bereit.

Während des Testlaufs sind bis zum 9. Juni sieben Servicemitarbeiter jeweils von 6 bis 9 Uhr und 15.30 bis 18.30 Uhr an Gleis 1 am Hauptbahnhof im Einsatz.

Reisendenstromlenker Al-Fatih Omar Ahmed am Hauptbahnhof S-Bahn
Reisendenstromlenker Al-Fatih Omar Ahmed am Hauptbahnhof S-Bahn

Wenn voll ist, ist voll. Dann blockiert Al-Fatih Omar Ahmed den Zugang. Foto: Deutsche Bahn AG

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