Für 52 Millionen Euro: München pflanzt 3500 Bäume

Im Kampf gegen den Klimawandel sollen in München nun Bäume helfen. Doch das ist teuer. Manche Pflanzungen können bis zu 25.000 Euro kosten.
von  Christina Hertel
Die Bäume werden in der städtischen Baumschule erst mehrere Jahre großgezogen, bevor sie eingepflanzt werden. Diese hier stehen kurz vor dem Abtransport.
Die Bäume werden in der städtischen Baumschule erst mehrere Jahre großgezogen, bevor sie eingepflanzt werden. Diese hier stehen kurz vor dem Abtransport. © Sigi Müller

München - Rund 3500 Bäume will die Stadt für 52 Millionen Euro pflanzen. Das hat der Stadtrat im Bauausschuss am Dienstag beschlossen. Zum Vergleich: Die Isarphilharmonie in Sendling kostete 43 Millionen. Warum ist Bäume pflanzen so teuer? Weil einfach ein Loch buddeln und einen Baum einsetzen, in den meisten Fällen nicht funktioniert, im asphaltierten München.

Schon 2021 hat das Baureferat die Bezirksausschüsse nach Standorten gefragt. 1300 Vorschläge machten sie. 150 Bäume wurden bereits eingesetzt – ohne großen Aufwand.

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Danach wurde es komplizierter. Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass auf den vorgeschlagenen restlichen Flächen 3500 Bäume Platz haben. 2000 davon lassen sich in den nächsten fünf Jahren in öffentlichen Grünanlagen oder im Straßenbegleitgrün einpflanzen. Ein Baum kostet dort rund 5000 Euro.

Für 1570 Bäume muss aber die Straße aufgegraben werden. Und dann wird es teurer. Damit die Bäume die immer heißeren Sommer gut überstehen, schafft das Baureferat 36 Kubikmeter große Baumgruben, die bis zu 12.000 Liter Wasser speichern können.

Dadurch kann ein Baum laut Baureferat im Sommer mehr als 20 Tage ohne Regen schadlos überstehen. Aber oftmals müssen für das Loch Leitungen verlegt werden. Deshalb kann ein Baum zwischen 15.000 und 25.000 Euro kosten.

2025 will das Baureferat mit den etwas komplizierten Bäumen in den Straßen starten. Acht Jahre dauert es dann wohl, bis alle 1570 Bäume stehen – oftmals dort, wo heute noch Autos parken.

"Bäume kühlen ihre Umgebung"

Wichtig sind die Pflanzungen, weil sie einen Betrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten. "Sie kühlen ihre Umgebung ab und speichern große Mengen Wasser", sagt Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer (Grüne). Die CSU hält das Projekt für zu teuer. "25.000 Euro für einen Baum sind nicht verhältnismäßig", findet CSUler Alexander Reissl. Am Ende stimmte aber auch die CSU zu.

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